Wien – Seine Gambit Privatstiftung ist seit 2. Juni pleite, die Bawag möchte zehn Millionen Euro von ihm beziehungsweise fast sechs Millionen von ebendieser Stiftung, das ist die Lage von Bawag-Exchef Helmut Elsner. Der 82-Jährige allerdings möchte "Ruhe", wie er zum STANDARD sagt, und die Bawag wolle dasselbe. Daher "laufen Vergleichsgespräche zwischen Bawag und mir, ich habe der Bank meine Bedingungen genannt", so Elsner. Abseits dessen warte er auf die Entscheidung über seinen Wiederaufnahmeantrag in der Causa Bawag, in der er wegen Untreue verurteilt worden ist. Die Bank will dazu nichts sagen.

In seinem Wiederaufnahmeantrag vertritt Elsner sinngemäß die Ansicht, der freigesprochene Bawag-Kunde Wolfgang Flöttl gehöre zur Rechenschaft gezogen – was selbiger bestreitet. Die erste Instanz hat Elsners Wiederaufnahmeantrag abgewiesen, nun ist das Oberlandesgericht Wien am Zug.

Elsners früherer Generalsekretär und spätere Bawag-Vorstand Peter N. ist mit seinem Wiederaufnahmeantrag gescheitert. Er war im zweiten Rechtsgang zur Causa Bawag (die Urteile der ersten Instanz waren ja gekippt worden) als Einziger mit einer Gefängnisstrafe übriggeblieben: drei Jahre unbedingt. Angetreten hat er die Haft noch nicht: Sein Antrag auf nachträgliche Strafmilderung ist noch nicht entschieden, ebenso wenig seine Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes, für die Generalprokuratur und Oberster Gerichtshof zuständig sind. (Renate Graber, 8.6.2017)