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Die Leibwächter traten auf Wehrlose ein

Foto: AP/Voice of America

Washington/Ankara – Das US-Repräsentantenhaus hat die Angriffe von Leibwächtern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan auf Demonstranten in Washington scharf verurteilt und eine Anklage der Verantwortlichen gefordert.

In der am Dienstag einstimmig von Republikanern und Demokraten angenommenen Resolution heißt es: "Schwer bewaffnete türkische Sicherheitskräfte haben unbewaffnete Demonstranten geschlagen, getreten und gewürgt." Bei den Attacken am 16. Mai vor der Residenz des türkischen Botschafters in Washington waren elf Menschen verletzt worden.

Ein Video soll belegen, dass Erdoğan die Übergriffe anordnete
Radio Free Europe/Radio Liberty

"Die Verantwortung für diesen Angriff liegt alleine bei der türkischen Regierung", erklärte der Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan. Der NATO-Partner Türkei müsse die Verantwortung dafür übernehmen und sich bei den Verletzten entschuldigen. Die Abgeordneten wiesen darauf hin, dass es sich um den bereits dritten Vorfall dieser Art auf US-Boden handle. Im US-Senat soll eine ähnliche Resolution verabschiedet werden.

Das US-Außenministerium hatte die Angriffe auf die Demonstranten bereits im Mai verurteilt. "Wir unterstützen das Recht der Menschen auf Meinungsfreiheit und friedlichen Protest", mit Gewalt darauf zu reagieren, sei "niemals angebracht", sagte eine Sprecherin. Die Türkei machte die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für die Vorfälle verantwortlich. (APA, AFP, 8.6.2017)