Die Zahl der Todesopfer bei den seit mehr als zwei Monaten andauernden Protesten gegen die Regierung auf 68.

Foto: APA/AFP/LUIS ROBAYO

Caracas – Bei heftigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in Venezuela ist ein junger Mann ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer bei den seit mehr als zwei Monaten andauernden Protesten gegen die Regierung auf 68. Nach Angaben der Opposition wurden bei den Krawallen am Mittwoch zudem fast 200 Menschen verletzt.

Für die kommenden Tage kündigten die Regierungsgegner weitere Demonstrationen an.

Fast täglich gehen Demonstranten gegen Präsident Nicolas Maduro auf die Straße. Sie werfen der Regierung Menschenrechtsverletzungen vor und fordern Neuwahlen. Der linksgerichtete Maduro hingegen spricht von einer Verschwörung der Opposition und des Auslands. Er kündigte Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung an. Die Regierungsgegner lehnen den Vorschlag ab. Die bemängeln, dass ein Teil der Delegierten von regierungsnahen Organisationen entsandt werden soll und befürchten, dass Maduro mehr Kompetenzen an sich zieht.

Neben den politischen Spannungen leidet das südamerikanische Land unter einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen des niedrigen Ölpreises und jahrzehntelanger Misswirtschaft verfügt Venezuela kaum noch über Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren. (APA, 8.6.2017)