Wien – Bessere Konjunkturdaten übersetzen sich in der Regel in mehr Optimismus und dieser wiederum führt meist zu gesteigerter Reiselust. Wenn wie im Fall von Österreich auch noch das Image eines sicheren Reiselandes gegeben ist, sollte einem guten Tourismussommer an und für sich nichts entgegenstehen. Dennoch ist man bei der Österreich Werbung (ÖW) nach der Zitterpartie im Winter vorsichtig mit einer Prognose.
"Die bisherigen Buchungen, das gesamtwirtschaftliche Umfeld und nicht zuletzt der Rhythmus, wie die Ferien in wichtigen Quellmärkten wie Deutschland und Niederlande fallen, weisen darauf hin, dass es eine gute Saison wird", sagte ÖW-Chefin Petra Stolba anlässlich des offiziellen Starts des Tourismussommers. Halten des vorjährigen Rekordergebnisses sei das Ziel. "Vielleicht schaut am Ende sogar ein leichtes Plus heraus", meinte Stolba. Das hänge aber auch stark von der Witterung ab.
Jahr für Jahr Zuwächse
Im Sommer 2016 hat die Statistik Austria von Mai bis Oktober 22,9 Millionen Ankünfte (plus 4,9 Prozent) und knapp 70 Millionen Nächtigungen (plus 5,1 Prozent) gezählt. Bis auf das "Krisenjahr" 2009 gab es für Österreichs Beherbergungsbetriebe zuletzt Jahr für Jahr Zuwächse an Gästen. Rund 70 Prozent der Sommergäste setzen sich aus drei Nationalitäten zusammen: Österreicher (34 Prozent), Deutsche (30 Prozent) und Niederländer (vier Prozent).
Dass deutsche Gäste im vergangenen Winter weniger zahlreich nach Österreich auf Urlaub gefahren sind als in den Jahren davor, sei kein schlechtes Omen für den beginnenden Sommer, meinte Stolba. Die Rückgänge im Winter seien auf eine Kombination von Umständen zurückzuführen, unter anderem auf den Fall der Feiertage mit dem 24. Dezember an einem Samstag, was weniger Gäste zu einem verlängerten Aufenthalt bewegt habe.
Seilbahnen punkten
"Da kann man keinen Trend herauslesen", sagte Stolba. Das Interesse deutscher Gäste an einem Urlaub in Österreich sei laut der jüngsten deutschen Reiseanalyse mit 31 Prozent sogar etwas höher als im langjährigen Durchschnitt. Auch aus anderen Ländern inklusive Russland gebe es Hinweise, dass Österreich mit seinem Sommerangebot gut liege.
Dazu gehörten auch die Aktivitäten der Seilbahnwirtschaft, die seit 2001 mit dem Produkt "beste österreichische Sommer-Bergbahnen" zu punkten versucht. 60 Unternehmen, die sich einer Zertifizierung unterziehen und ein bestimmtes Thema bespielen müssen, nehmen heuer daran teil.
Von den 253 Seilbahnen seien im Sommer 205 in Betrieb, sagte Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen. Das verstärkte Angebot trage Früchte: Mit 17,2 Millionen Ersteintritten und 47,5 Millionen Beförderungen gab es im vorigen Sommer einen Zuwachs von jeweils fünf Prozent. 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Seilbahnen entfallen inzwischen auf die Sommermonate. (stro, 7.6.2017)