Das Wohn- und Geschäftshaus wurde von Königlarch geplant, ...

Foto: Gesiba/Kelety

... die Freiräume – u. a. der Kinderspielplatz mit Tipis – von Rajek Barosch.

Foto: Gesiba/Kelety

Wien – Auf ihr System der Hausbetreuungszentren ist die Gesiba stolz – das zeigte sich nicht nur auf dem jüngsten STANDARD-Wohnsymposium, sondern auch kurz zuvor bei der Übergabe des Neubaus auf Baufeld D14 in der Seestadt Aspern. Der Bauträger, der zu 99,97 Prozent der Stadt Wien gehört, hat hier nach Plänen von Königlarch Architekten ein gemischt genutztes Objekt mit 108 Wohneinheiten, Büros sowie einer Schulküche samt großer (öffentlicher) Kantine errichtet.

Ursprünglich fast reines Büroprojekt

Die Pläne dafür haben sich im Lauf der vergangenen Jahre aber grundlegend geändert. "Ursprünglich sollte es fast ein reines Büroprojekt mit nur ganz wenigen Wohnungen werden", erzählt Architektin Claudia König-Larch dem STANDARD. Wien Work, ein ebenfalls zum Einflussbereich der Stadt gehörendes gemeinnütziges Unternehmen, das Menschen mit Benachteiligung am Arbeitsmarkt Beschäftigung gibt, sollte hier neben dem Firmensitz auch diverse Werkstätten und Dienstleistungseinrichtungen unterbringen. Das "Punktgebäude" am Eck Richtung Hannah-Arendt-Platz etwa (siehe unteres Bild, Anm.) sollte ursprünglich ein "Werkstättenturm" werden. "Nach dem ersten Entwurf hieß es dann aber: 'zurück an den Start'", so König-Larch. Die Gesiba und die Aspern 3420 Development AG hatten nämlich entschieden, dass einige Wien-Work-Dienstleistungen auf Geschäftsflächen in der Umgebung, hauptsächlich in der nahen Maria-Tusch-Straße, aufgeteilt werden sollten.

So entstand im Haus mehr Platz für Wohnungen. Die 108 Wohneinheiten teilen sich auf 72 "normale" geförderte Mietwohnungen und 36 Einheiten für betreubares Wohnen auf. Als Partner für Letztere fungiert die Caritas.

Die Kombination mit der Wien-Work-Kantine, von der auch gleich das Essen für das betreubare Wohnen geliefert werden könne, findet die Architektin "spannend". Architektonisch betrachtet brachten die Küche und der große Speisesaal auch den Vorteil mit sich, dass das Erdgeschoß somit "vollflächig bebaut" werden konnte.

Hausbetreuer ständig vor Ort

Und das Hausbetreuungskonzept? Ein bis zwei Mitarbeiter der Gesiba werden "zu Bürozeiten" ständig vor Ort sein, erklärte Vorstandsdirektor Klaus Baringer bei der Eröffnung. Nur ein paar Häuserblöcke weiter, in der Ilse-Arlt-Straße, befindet sich ein Hausbetreuungszentrum der Gesiba. 15 solcher Zentren betreibt der Bauträger in Wien, jedes davon hat einige zugeordnete "Nebenstellen". Diese sind nicht in jedem Haus der Gesiba zu finden, aber in allen größeren Anlagen ab 60 oder 70 Einheiten, so Baringer. (mapu, 7.6.2017)