Real vs. Juventus, Zinedine Zidane vs. Massimiliano Allegri.

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Cardiff – Cristiano Ronaldo will erneut Fußballgeschichte schreiben. Doch eine Alte Dame stellt sich Real Madrid und seinem Superstar im Champions-League-Finale von Cardiff am Samstag (20.45 Uhr/live ORF eins und im Ticker auf derStandard.at) in den Weg. Juventus Turin baut gegen die königliche Torfabrik auf sein Abwehrbollwerk und Goalie Gianluigi Buffon. Italiens Serienmeister hat in der laufenden CL-Saison nur drei Tore zugelassen. Real hat sich mit 32 Toren in zwölf Spielen ins Finale geschossen.

Zehn gehen auf das Konto von Ronaldo, der in etwas neuer Rolle, dafür topfit und in Hochform in den abschließenden Saisonhöhepunkt geht. Trainer Zinédine Zidane hat seinen Superstar von der Flanke mehr in eine zentrale Position beordert und den Portugiesen dazu gebracht, eine Rotation zu akzeptieren. Ronaldo hat daher in vier der jüngsten neun Spiele pausiert. Zidane: "Auch er muss manchmal weniger spielen. Jetzt ist er in fantastischer Form." Ronaldo bestätigt: "Ich bin körperlich auf dem besten Niveau seit Jahren, weil ich weniger gespielt habe. Das ist die Intelligenz von Zidane." Nach dem Meistertitel will Ronaldo im Millennium Stadium den Vorjahreserfolg in der Champions League wiederholen. Das hat bisher noch kein Team gesschafft.

Persönliche Rekorde

Für den 32-jährigen Stürmer war es ein Jahr der persönlichen Rekorde. Mit 368 Toren in der englischen Premier League und in der Primera División hat er den Engländer Jimmy Greaves (zwischen 1957 und 1971 367 Tore für Chelsea, Tottenham, West Ham und Milan) als erfolgreichsten Torjäger in den fünf europäischen Top-Ligen abgelöst. Mit 400 Toren für Real und 100 in der Champions League hat er ebenfalls Meilensteine gesetzt.

Ronaldo ist im Finale natürlich gesetzt, ob Zidane auch auf Karim Benzema, vor allem aber auf den Waliser Gareth Bale in dessen Heimat setzt, ist offen. Bale wurde zwar rechtzeitig vor dem Finale fit, allerdings glaubt der 27-Jährige nicht, dass er 90 Minuten durchhalten kann: "Ich bin nicht bei 100 Prozent."

Und Juve? Für die Italiener geht es um den ersten CL-Erfolg seit 21 Jahren und um das Triple. Erst sieben Vereine feierten nach Meistertitel und Cupsieg im eigenen Land auch den Titel im Europapokal der Landesmeister oder der Champions League – darunter zweimal der FC Barcelona, Inter Mailand und Bayern München. Real Madrid hat dieses Kunststück noch nicht geschafft."

Es ist ein Duell auf Augenhöhe, in dem alles möglich ist, in dem Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden werden", sagt Sami Khedira. Der Deutsche ist 2015 von Real zu Juve gewechselt. Sein Team, sagt er, stehe "nicht nur defensiv kompakt. Wir haben mit dem Ball mehrere Optionen". Die Offensivleute Gonzalo Higuain, Paulo Dybala und Mario Mandzukic sind zwar keine Ronaldos, aber auch keine Niemands. (APA, sid, red, 2.6.2017)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zum Fußball-Champions-League-Finale:

Juventus Turin – Real Madrid (Cardiff, Principality Stadium, Samstag, 20.45 Uhr/live ORF eins, SR Brych/GER)

Juventus: Buffon – Barzagli, Bonucci, Chiellini – Dani Alves, Khedira, Pjanic, Alex Sandro – Dybala, Mandzukic – Higuain

Ersatz: Neto – Benatia, Marchisio, Lichtsteiner, Rincon, Asamoah, Rincon, Cuadrado

Real Madrid: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Casemiro – Modric, Kroos – Isco – Benzema, Ronaldo

Ersatz: Casilla – Nacho, Pepe, Kovacic, Vazquez, Asensio, James Rodriguez, Bale, Morata