Bauplatz

Unabhängig vom Baumaterial beeinflusst die Wahl des Bauplatzes den Energieverbrauch eines Gebäudes sowohl in der Errichtung als auch in der Nutzung. Dabei spielt die Erreichbarkeit des Hauses ebenso eine Rolle wie die Er- und Aufschließungssituation (Kanal-, Wasser-, Stromanschluss etc.), die Infrastruktur an Geschäften, Schulen, Ärzten, sozialen Einrichtungen etc. und die Lage und Orientierung des Grundstücks. Wird ein Einfamilienhaus im Grünen errichtet, so mag die Belichtungssituation optimal sein. Der Gesamtenergieverbrauch und die damit verbundenen Kosten für den Transport der Baumaterialien über die Erschließung des Grundstücks und die materialintensive Typologie bis hin zu den täglichen Wegen der Bewohner, die vielleicht nur mit dem Auto zurückgelegt werden können, sollten jedoch ebenso bedacht werden.

Planung

Energiesparend zu bauen bedeutet, energiesparend zu planen. Dabei sind die Wahl des Bauplatzes, die Ausrichtung des Gebäudes möglichst nach Süden, ein kompakter Baukörper, die Wahl der geeigneten Baustoffe und die Konstruktionsweise wichtige Aspekte. Durch eine sorgfältige, den Bedürfnissen der Nutzer entsprechende Planung, wird die Lebensdauer eines Gebäudes erhöht, ebenso durch Bauweisen, die einfache Wartung und nachträgliche Adaptierungen oder Umnutzungen erlauben. Hier bieten sich vor allem Holzkonstruktionen an, da diese auf Grund der raschen, trockenen Leichtbauweise recht einfach veränderbar sind. Betont werden soll die Tatsache, dass bei gleichbleibender Lebensdauer im Normalfall das Aufbringen von chemischem Holzschutz nicht notwendig ist. Dieser sollte ausschließlich dann zur Anwendung kommen, wenn tragende Bauteile durch Schädlings- oder Pilzbefall gefährdet sind, was jedoch bei sorgfältiger Planung und entsprechend ausgeführtem konstruktiven Holzschutz normalerweise nicht der Fall ist. Nur so ist gewährleistet, dass das verbaute Holz später unproblematisch und energiesparend wiederverwertet oder entsorgt werden kann.

Betriebskosten

Genaue, langfristig orientierte und energiebewusste Planung und Nutzung wirken sich unmittelbar auf die Höhe der Betriebskosten aus. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Einsatz regenerativer Energien wie Sonnenergie oder Erdwärme bzw. die Konzeption des Gebäudes als Passivhaus. Dadurch können bis zu 80 Prozent der Heizkosten herkömmlich geplanter Bauten eingespart werden. Dabei bietet die Komfortlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung nicht nur energiesparende Effekte, sondern vor allem einen erheblichen Gewinn an Wohnkomfort durch permanent frische Luft. Während der Passivhausstandard unabhängig von der Bauweise erreicht werden kann, trägt Holz als Baumaterial auf einer anderen Ebene zur Reduktion der Betriebskosten bei: Das Raumklima in Holzhäusern ist besonders angenehm, die Luftfeuchtigkeit ausgeglichen. Außerdem wird die jeweilige Raumtemperatur um bis zu zwei Grad Celsius höher wahrgenommen, als sie tatsächlich ist. So fühlt man sich behaglich und spart zugleich Energie.