Wien – Alles neu am Life Ball 2017 – neben einem geänderten Eröffnungskonzept müssen sich die Ballbesucher erstmals einem umfangreichen Sicherheitscheck unterziehen. Schaulustige, die das Spektakel am 10. Juni am Rathausplatz live erleben wollen, müssen zudem im Besitz eines Platztickets sein. Hundertfache Securitys werden an den Eingängen kontrollieren, hieß es am Rande der Aufbauarbeiten am Donnerstag.

Aufgrund der Terroranschläge in Europa werden auch bei Großveranstaltungen in Österreich umfangreiche Sicherheitskontrollen durchgeführt. So auch erstmals am Life Ball. Der Rathausplatz wird in diesem Jahr abgesperrt, sagte der kaufmännische Leiter des Life Ball-Trägervereins "Life +", Niclas Schmiedmaier, der auch für die Sicherheit am Event zuständig ist. Rucksäcke, spitze Gegenstände, mitgebrachte Getränkeflaschen, Waffen, Messer oder andere Gegenstände, die Ballbesucher gefährden könnten, sind am Gelände nicht erlaubt. Auch Regenschirme dürfen nicht mitgenommen werden.

"Wollen Leute in Sicherheit wiegen"

Dass der Platz heuer gesperrt wird, ist die Entscheidung des Life Ball-Teams, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, sagte Schmiedmaier. "Es gibt aber keine Gefährdungslage", betonte der kaufmännische Leiter. "Wir haben rund 15.000 Leute am Platz, die wollen wir in Sicherheit wiegen."

Um Zugang zum Gelände zu erhalten, müssen die Besucher entweder im Besitz eines regulären Life Ball-Tickets sein oder ein sogenanntes Rathausplatzticket haben, um die Eröffnung mitzuerleben. Diese Tickets sind in zwei Kategorien erhältlich. Mit einem "Opening Ticket" um fünf Euro kommen Zaungäste nah zum roten Teppich. "Public Tickets" für die hinteren Bereiche sind kostenlos. Doch man muss sich für beide Kategorien auf wien-ticket.at registrieren. Die Zugangskarten müssen im Vorfeld ausgedruckt werden. Der Einlass am 10. Juni beginnt ab 18.00 Uhr.

Alles bargeldlos

Neu ist auch, dass die Bezahlung der Konsumationen sowie das Spenden am Ball komplett bargeldlos abgewickelt wird. Mittels Cashless-Armband wird bezahlt. Dazu muss man sich zuvor auf der Website lifeball.evenportal.io ein Konto einrichten, um sein Guthaben aufzuladen. Am Abend des Life Balls wird mittels der Eintrittskarte das Life Ball-Armband mit dem jeweiligen Cashless-Konto verknüpft. Das Armband kann auch jederzeit bei einer Aufladestation mit Bargeld, Bankomat- oder Kreditkarte wieder aufgeladen werden. Wer das Cashless-Konto nicht nutzen will, kann an den Bars auch mit Bankomat- oder Kreditkarte zahlen. Nach dem Life Ball-Abend können die Gäste bestimmen, wie viel man von seinem verbleibenden Betrag an den Life Ball-Trägerverein "Life +" spenden will und wie viel man rückerstattet bekommen möchte. Dafür haben die Gäste bis zum 25. Juli Zeit.

"Es wird", meinte Ball-Organisator Gery Keszler, als am Donnerstag am Rathausplatz die Bühne aufgebaut wurde. Eine fast 25 Meter hohe Figur, die den Part des Conferenciers in der Eröffnung übernehmen wird, wurde in den Mittelpunkt gehievt. Die Bühnenbildnerin Amra Bergman zeichnet für die Gestaltung verantwortlich. "Wir verbinden die alte Art des Bühnenbaus mit den modernsten Technologien", sagte Bergman, die schon das Bühnenbild vieler Open-Air-Events gestaltet hat.

Krebsbehandlung ermöglicht

Keszler zeigte sich zufrieden mit den Vorbereitungen. "Der Showablauf wurde etwas anders gemacht", erklärte er. "Ich hoffe, dass wir das Ziel erreichen werden, dass wir klarer mit unseren Botschaften sind, dass wir fokussiert sind mit unseren Themen. Und dass uns die kreative Umsetzung und das Programm unterstützt und nicht sozusagen die Inhalte verdrängt. Ich glaube, das wird uns gelingen."

Berührt hat Keszler im Zuge der "Know your status"-Kampagne, bei der Menschen ihren Immunstatus testen lassen können, ein Ballbesucher, der über Instagram den Ball-Organisator wissen ließ, dass er nach langer Zeit wieder einmal bei einem HIV-Test war. "Der Test ist zwar gutgegangen, aber durch die Blutprobe ist man auf Krebs draufgekommen. Gott sei Dank frühzeitig. Er wird noch auf den Life Ball kommen und dann mit der Behandlung beginnen." (APA, 1.6.2017)