Roland Düringer will Nichtwählern ein Angebot machen.

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Wien – Der Kabarettist Roland Düringer sucht noch bis 9. Juni Kandidatinnen und Kandidaten für seine Partei "Gilt". Mit seiner "Partie", wie er die Liste nennt, will er bei der Nationalratswahl im Oktober antreten und damit vor allem Weiß- und Nichtwähler ansprechen. Bisher hätten sich 700 Personen beworben, allerdings wesentlich mehr Männer als Frauen, heißt es in einer Presseaussendung am Donnerstag.

"Wir stellen fest, dass sich wesentlich mehr Männer als Frauen für den Nationalrat bewerben. Wir brauchen nicht nur Testosteron, sondern auch Weiblichkeit, um das beste Ergebnis für Österreich zu erreichen", sagt Düringer und ruft "alle weiblichen gültigen Stimmen dazu auf, sich für den Nationalrat zu bewerben".

Motivationsschreiben und Lebenslauf

Für die Auswahl der Kandidaten hat sich die Partei ein vierstufiges Verfahren überlegt. Demnach können sich Interessierte per E-Mail für eine Kandidatur melden. Wenn sich die Kandidaten mit den Rechten und Pflichten eines Abgeordneten, die Düringer daraufhin zusendet, identifizieren können, schicken sie ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf.

Die drei bisherigen Parteimitglieder – neben Düringer sind das der ehemalige Team-Stronach-Politiker und niederösterreichische Landtagsabgeordnete Walter Naderer sowie der Finanzreferent und ehemalige SPÖ-Gemeinderat Daniel Lenk – sichten die Bewerbungen und wählen passende Kandidaten aus. Diese müssen dann einen Test über das politische System Österreichs absolvieren. Die Details dazu müssten noch ausgearbeitet werden, sagt ein Sprecher zum STANDARD. Man wolle jedenfalls keine Extremisten oder Personen, die sich nur mit einem einzigen politischen Anliegen beschäftigen.

Düringer entscheidet

Im dritten Schritt müssen die Kandidaten dann die für eine bundesweite Kandidatur nötigen 2.600 Unterstützungserklärungen für Düringers Liste sammeln. Zuletzt gibt es ein persönliches Treffen mit Düringer, danach entscheidet der Parteichef, wer kandidieren darf und wer nicht. Die Reihenfolge der Bundeslistenplätze zwei bis 20 wird dann ausgelost, fix ist, dass Düringer selbst auf Platz eins kandidiert. Sein Sprecher bestätigt aber, dass der Kabarettist weiterhin selbst nicht ins Parlament einziehen wird, sollte seine Partei die nötigen vier Prozent schaffen. Er wolle nicht in die Politik gehen, begründete er diese Entscheidung im STANDARD-Interview. (koli, 1.6.2017)