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Die Türkei fällt in der Gunst österreichischer Urlauber immer weiter zurück.

Foto: Getty Images/Yuk Tao Wong

Wien – Terrorangst und die allgemeine politische Lage machen Urlaub in der Türkei offenbar zusehends unattraktiv. Bei den Österreichern ist das Land beim Ranking der beliebtesten Sommerreiseziele auf den 15. Platz noch weiter abgerutscht als schon im Vorjahr, wie die aktuellen Buchungen beim hierzulande größten Touristikkonzerns Verkehrsbüro Group mit seinen über 100 Ruefa-Reisebüros zeigen.

2016 rangierte die Türkei bei den Buchungen noch auf Platz sechs, im Jahr davor sogar noch auf Platz zwei. "Für die Türkei ist keine Erholung in Sicht, im Gegenteil – durch den Ausgang des Referendums (Staatspräsident Recep Tayyip Erdogans Sieg beim Verfassungsreferendum vor über einem Monat, Anm.) weichen die Österreicher noch mehr auf andere Reiseziele aus", berichtete Ruefa-Geschäftsführer Walter Krahl heute, Mittwoch.

Weiterer Einbruch

Heuer gehe es mit dem Umsatzanteil der Türkei bei Ruefa "um weitere 63 Prozent bergab", so der Reisebürokettenchef. Und das nachdem der Umsatzanteil des einst so beliebten Sommerurlaubsziels schon im Vorjahr gegenüber 2015 um 60 Prozent eingebrochen war.

Von der Abkehr von der Türkei profitieren den Angaben zufolge auch heuer andere Mittelmeerdestinationen wie etwa Griechenland, Spanien, Kroatien, Italien und Zypern. Parallel dazu sei aber auch die Nachfrage nach Fernreisen gestiegen. "Knapp jeder dritte Österreicher will in die Ferne", so Verkehrsbüro-Vorstand Helga Freund. Das seien um fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Ab in die Ferne

"Die Nachfrage nach Ferndestinationen steigt und das ganzjährig – das liegt auch an den besseren Flugverbindungen vor allem bei Thailand und Südafrika", betonte Freund. Die Umsätze bei der Reisebürokette hätten sich jedenfalls in diesem Segment heuer im ersten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um 10 Prozent erhöht.

Besonders günstige Fernreiseangebote kämen Aufenthalten in Spitzenhotels in Spanien preislich durchaus nahe, meinte Freund. Zehn bis zwölf Tage in Thailand seien beispielsweise bereits ab 1.000 Euro inklusive Frühstück zu haben, Strandurlaub in Sri Lanka ab 1.200 Euro und Bali ab 1.600 Euro.

USA angesagt

Das Top-Fernreiseziel sind 2017 aber die USA – mit einem Anteil an den Ruefa-Buchungen von fünf Prozent. Dahinter folgen Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Dominikanische Republik, die Malediven, Mauritius und Afrika.

Fast alle Fernreiseziele seien heuer stärker gebucht als 2016 – sowohl ganzjährig betrachtet als auch im Sommer. Die Thailand-Nachfrage für den Sommer hat laut Verkehrsbüro im Jahresabstand beispielsweise um 11,4 Prozent zugelegt. Die Buchungen in Richtung VAE verstärkten sich für die kommenden Monate um 41,5 Prozent. Einen Zuwachs gab es auch für die Malediven (17,5 Prozent), Mauritius (13,7 Prozent), Sri Lanka (11,9 Prozent) und Indonesien (39,3 Prozent). Zweistellig waren die Buchungszuwächse für den heurigen Sommer des Weiteren für Kanada (49,6 Prozent), Mexiko (5,7 Prozent), die Seychellen (51,5 Prozent), Australien (41,4 Prozent) und Japan (22,1 Prozent). (APA, red, 31.5.2017)