In einigen Ländern schon verbannt und "ausgestorben": die kleinen Kupferlinge.

Foto: apa/Boris Roessler

Wien – Gerade wurde in Italien die Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen mit Jänner 2018 beschlossen. Argument: Kosten für Herstellung und Verteilung würden den Münzwert übersteigen. Für die Münze Österreich ist die Prägung der kleinen Kupfermünzen jedoch kein Verlustgeschäft.

Die Münzprägestätten in Europa hätten in den vergangenen Jahren versucht, die Produktionskosten zu senken. Das tat auch die Münze Österreich. Damit mache die Münze auch mit der Prägung der kleinen Centstücke noch etwas Gewinn, sagte Nationalbankdirektor Kurt Pribil am Dienstag am Rande der Volkswirtschaftlichen Tagung der OeNB in Wien.

Einige Länder (Finnland, Niederlande, Belgien) haben die Prägung der kleinsten Münzen schon eingestellt.

Bestehende Nachfrage

So lange die Nachfrage in Österreich da sei, werde man diese Nachfrage auch decken, betonte Pribil. Für den Fall, dass sich daran etwas ändert, würde die Notenbank bzw. deren Tochter Münze Österreich auf ein Gesetz bestehen, das fürs Barzahlen genaue Regeln für das Aufrunden bzw. Abrunden vorgibt. Viele Preise in Supermärkten enden ja auf 98 oder 99 Cent.

Die Münze Österreich prägt die kleinen Kupfermünzen nur für den Inlandsbedarf. An Prägestätten in andere Länder exportiert werden indes Kupfer-Rohlinge.

Cyberwährungen

Um die Zukunft des Zahlungsverkehrs in ganz anderen Dimensionen ging es in den Expertenrunden bei der Notenbanktagung Montag und Dienstag in Wien. Cyberwährungen à la Bitcoin werden von Zentralbankern mit großer Skepsis bewertet, viele Notenbanken arbeiten deshalb an "legalen", behördlich kontrollierten digitalen Alternativen, insgesamt an schnelleren und billigeren Zahlungssystemen. Schon aus Gründen der Sicherheit hätten sich die Notenbanken in die von privaten Anbietern vorangetriebenen Entwicklungen einzubringen, meint man in der US-Notenbank Fed. Zumal der Wettbewerb im "Banking ohne Banken" schärfer wird und die Aufseher bei Fintechs an ihre Grenzen stoßen. Hier verlangt die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) ein moderneres rechtliches Regelwerk.

Notenbanker bescheinigten dem Bargeld – obwohl tendenziell weniger cash bezahlt werde – auf längere Sicht eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Vor allem in Volkswirtschaften, die von der Finanzkrise 2007/08 erfasst waren, sei der Bargeldbedarf stetig gestiegen. Das können sich Experten nur zum Teil mit der Entwicklung des Zinsumfelds erklären. Offenbar werde Bargeld bei allgemein unsicheren Zukunftsaussichten immer noch als "safe haven asset" bewertet. (APA, 30.5.2017)