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Die Künstliche Intelligenz AlphaGo sorgte beim weltbesten Spieler Ke Jie für Verzweiflung. Das Team dahinter will nun revolutionäre Algorithmen für die Wissenschaft entwickeln.

Foto: Reuters

Googles Künstliche Intelligenz AlphaGo ging auch in der dritten Go-Partie gegen den weltbesten Spieler Ke Jie als klarer Sieger hervor. Die KI hatte bereits im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als sich diese gegen Go-Legende Lee Se-dol überraschenderweise mit 4:1 durchsetzen konnte. Selbst Experten hatten dies aufgrund der Komplexität des chinesischen Brettspiels nicht für möglich gehalten. Der diesjährige Sieg bei dem "Future of Go"-Kongress in Wuzhen bedeutet nun, dass die KI in die wohlverdiente Pension geschickt wird.

Neue Heilmittel oder Materialien mittels Künstlicher Intelligenz

DeepMind, das Team dahinter, erklärt den Schritt damit, dass der Sieg die absolute Krönung sei und man sich nun anderen Aufgaben widmen werde. Das Londoner Unternehmen will nun Algorithmen für Wissenschaftler entwickeln, die bei komplexen Problemen zur Anwendung kommen sollen – etwa bei der Suche nach neuen Heilmittel für Krankheiten oder der Erfindung von neuen Materialien. Demis Hassabis, einer der DeepMind-Gründer, zeigt sich gegenüber The Verge zuversichtlich: "Wenn Künstliche Intelligenz auch in diesen Feldern neues Wissen und Strategien entwickeln kann, werden die Durchbrüche hierbei beachtlich sein. Wir können kaum erwarten, was als nächstes kommt".

AlphaGo soll Spielern das Go spielen beibringen

AlphaGo soll hierfür den ersten Schritt getan haben. DeepMind will sämtliche Daten aus 50 Spielen der KI veröffentlichen, damit die Go-Community sie untersuchen kann. Zudem sollen Go-Interessierte mit AlphaGo künfig das Spiel kennenlernen können. Der besiegte weltbeste Spieler Ke Jie will bei der Entwicklung einer Lernhilfe mittels der KI miteibezogen werden. Damit soll es möglich sein, das hochkomplexe Spiel aus der Sicht von AlphaGo zu sehen, sagt Hassabis. Das Programm selbst will das Unternehmen jedoch nicht veröffentlichen. In Bälde will DeepMind jedoch ein Paper veröffentlichen zu der KI veröffentlichen, von der andere Firmen lernen sollen. (red, 27.05.2017)