Wolfsberg/Graz – Sturm Graz steht vor einem entscheidenden letzten Spiel in der Fußball-Bundesliga. Wollen die Steirer die Saison als Vizemeister hinter Red Bull Salzburg abschließen, müssen sie am Sonntag (16.30 Uhr) beim Wolfsberger AC das Fernduell mit der punktgleichen Austria gewinnen. Es wäre für Sturm der größte Erfolg seit dem Titel 2010/11. "Das wird ein spannendes Finish", sagte Keeper Christian Gratzei.

Den Europacup-Platz haben die Grazer dank des 2:1-Sieges gegen Admira Wacker in der Tasche. Am Sonntag müssen sie danach trachten, in Kärnten möglichst hoch zu gewinnen, um am Ende ein besseres Torverhältnis zu haben als die Wiener. Aktuell liegt der Tabellendritte bei gleicher Tordifferenz wegen der weniger erzielten Treffer hinter den zweitplatzierten Violetten. Nur nach einem überzeugenden Sieg gegen den WAC könnten die Sturm-Profis also davon sprechen, alles für den Erfolg getan zu haben.

"Highlight"

"Der zweite Platz ist das große Ziel, denn außer dem Titel 2010/11 wäre dieser Platz das Highlight in den letzten 15 Jahren", stellte Trainer Franco Foda klar. "Die zweite Hälfte am Donnerstag hat viel Substanz gekostet. Wir müssen gut regenerieren und werden alles versuchen, noch Vizemeister zu werden." Auch Verteidiger Fabian Koch versprach vollsten Einsatz: "Wir werden noch alles probieren. Vizemeister wäre das große Ziel, das wird man nicht jedes Jahr."

Sportdirektor Günter Kreissl verbuchte alleine schon den dritten Platz als Erfolg. "Unser Saisonziel, eine bessere Platzierung und mehr Punkte als im letzten Jahr zu erreichen, ist gelungen", sagte der 43-Jährige, der erst vor der Saison seinen Job angetreten hatte. Die vergangene Spielzeit hatte Sturm als Fünfter mit 48 Punkten beendet, heuer werden es mindestens 60 Zähler sein. Zum Vergleich: 2011 reichten 66 Punkte zur Meisterschaft.

"Gestern war ein schöner Tag. Wir haben uns fix für den Europacup qualifiziert, das Spiel gestern war aber ein Auf und Ab wie die Frühjahrssaison im Allgemeinen", führte Kreissl am Freitag aus. "Wir werden alles versuchen, dass wir uns Platz zwei sichern werden und wollen ein maximal gutes Ergebnis erzielen."

Herzeigbar

Das Saisonduell mit dem WAC hat Sturm Graz schon für sich entschieden. Von den drei bisherigen Begegnungen hat Sturm alle gewonnen, die entsprechende Zahlenreihe ist durchaus herzeigbar – 3:0, 4:0, 4:0. Von den jüngsten sieben Duellen haben die Grazer bei einem Remis sechs für sich entschieden und dabei keinen einzigen Treffer kassiert (Tordifferenz 16:0).

Die Kärntner wollen sich den bisher guten Endspurt aber nicht ausgerechnet in der letzten Runde verderben lassen. Gegen die Austria hatten die "Wölfe" am vorigen Wochenende mit 2:1 gewonnen, in St. Pölten verschaffte am Donnerstag ein 1:1-Remis Gewissheit über den Klassenerhalt.

"Nach dem FAK-Spiel war noch nichts entschieden und wir haben am Fokus bleiben müssen", sagte Trainer Heimo Pfeifenberger. "Uns ist eine große Last abgefallen", gab Torschütze Christian Klem zu Protokoll. Nach oben möglich ist für den WAC jetzt noch der siebente Tabellenplatz. Die Pfeifenberger-Truppe duelliert sich mit Mattersburg, ist aber auf fremde Hilfe angewiesen, da die Burgenländer einen Punkt mehr auf dem Konto haben. (APA, 27.5.2017)

Wolfsberger AC – SK Sturm Graz (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Weinberger). Bisherige Saisonergebnisse: 0:3 (a), 0:4 (h), 0:4 (a)

WAC: Kofler – Zündel, Sollbauer, Hüttenbrenner, Palla – G. Nutz, Offenbacher, Tschernegg, Klem – Orgill, Ouedraogo

Ersatz: Sallinger – Drescher, Standfest, Baldauf, M. Leitgeb, Wernitznig, Prosenik

Es fehlen: Rnic (rekonvaleszent), Dobnik (nach Kreuzbandriss)

Sturm: Gratzei – Koch, Spendlhofer, Schulz, Potzmann – Jeggo, Piesinger – Hierländer, Atik, Schmerböck – Alar

Ersatz: Lück – Maresic, Lovric, Ovenstad, Horvath, Schmid, Zulechner

Es fehlen: Lykogiannis (gesperrt), Schoissengeyr (rekonvaleszent)