Tripolis – In der libyschen Hauptstadt Tripolis sind Gefechte zwischen rivalisierenden Milizen ausgebrochen. Dabei seien am Freitag mindestens fünf Kämpfer getötet worden, erklärte der Sprecher einer Einheit, die mit der international anerkannten Einheitsregierung verbündet ist. Es habe auch einige Verletzte gegeben. Aus anderen Sicherheitsquellen hieß es, mehr als 20 Kämpfer seien gestorben.

Aktivisten meldeten, in verschiedenen Vierteln seien Explosionen und Schüsse zu hören gewesen. Auch schwere Waffen würden eingesetzt. Bilder im Internet zeigten Rauchsäulen über Tripolis und brennende Fahrzeuge.

In der libyschen Hauptstadt konkurrieren die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fayez Serraj und eine selbst ernannte Regierung der nationalen Rettung um die Macht. Deren Truppen hätten am Freitag einen Angriff begonnen, berichteten lokale Quellen.

Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen Bürgerkriegschaos. Die unter UNO-Vermittlung gebildete Einheitsregierung konnte ihren Einfluss bisher kaum über Tripolis hinaus ausdehnen. Im Osten des Landes beansprucht noch eine dritte Regierung die Macht für sich. (APA, 26.5.2017)