Altach erlebte unter Martin Scherb im Frühjahr einen Absturz.

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Wien – Martin Scherb und der SCR Altach trennen sich vorzeitig. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag bekannt gab, wird der 47-jährige im letzten Saisonspiel des Bundesligisten am Sonntag in Salzburg nicht mehr auf der Bank sitzen. Scherb hat sich bereits von der Mannschaft verabschiedet.

Erst im Winter war der Niederösterreicher als Nachfolger von Damir Canadi verpflichtet worden, er bekam einen Vertrag bis zum Sommer 2018. Doch von den 15 Matches unter Scherb gewann der Winterkönig nur zwei, acht wurden verloren – darunter auch das letzte Heimspiel gegen den Tabellenletzten Ried (0:2).

Nach dem Ende dieser Partie deutete Scherb das Ende seiner Amtszeit bereits an: "Die Enttäuschung ist sehr groß. Es ist klar, dass Menschenopfer gefordert werden – das gehört zum Geschäft. Wenn man Erfolg hat als Trainer, hat man sehr viele Freunde, wenn man verliert, ist man alleine im Stadion."

Trotz dieser schwachen Bilanz 2017 stehen die Altacher immer noch auf dem vierten Tabellenplatz und würden bei einem Cupsieg von RB Salzburg gegen Rapid sogar noch in den Europacup rutschen.

Kurzfristig wird nun Co Werner Grabherr das Team übernehmen, er hatte Altach bereits nach Canadis Abgang zu Rapid Altach interimistisch betreut.

"Bin verantwortlich"

Scherb reagierte mit Fassung auf seine Beurlaubung. "Ich bin niemandem böse und scheide enttäuscht, aber nicht im Bösen", sagte er. "Es waren zuletzt zehn Spiele ohne Sieg, für diese Bilanz bin ich als Trainer verantwortlich."

Als Gründe für das schlechte Abschneiden nannte Scherb die lange Verletztenliste, den Abgang von Goalgetter Dimitri Oberlin, die schlechte Chancenauswertung und vor allem die hohe Erwartungshaltung. "Wenn ich das nächste Mal einen Tabellenführer übernehme, weiß ich, was ich besser machen werden", schloss Scherb mit ironischem Unterton. (red, 26.5. 2017)