München – Von einer neuen Methode, mit der in Zukunft – hoffentlich rechtzeitig – Geisterfahrer aufgespürt werden könnten, berichtet die Universität der Bundeswehr in München: Satelliten sollen es via Galileo-Signale erkennen, wenn jemand auf der falschen Fahrbahn unterwegs ist, und Alarm schlagen. Das Institut für Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung und das Institut für Ingenieurgeodäsie der Bundeswehr-Uni wollen im Rahmen des Projekts "Ghosthunter" noch bis Ende des Jahres eine Testversion entwickeln.

Das Team um Bernd Eissfeller will Geisterfahrern eine möglichst genaue Position auf einer digitalen Karte zuweisen: "Hier geht es um Dezimeter. Wir wollen nicht, dass aufgrund von Ortungsfehlern ständig Falschmeldungen im Radio laufen", sagt der Experte für Satellitennavigation. Ein auffälliger Warnhinweis im Fahrzeug könnte Autofahrer, die nur versehentlich auf die falsche Spur abbiegen, rasch auf ihren Fehler aufmerksam machen – bevor ihnen andere entgegen kommen. Auch diese sollen über den Galileo-Empfänger im Auto gewarnt werden.

"Um möglichst Viele zu erreichen, würden wir auch einen sogenannten eCall absetzen", erklärt Eissfeller. Über eCall sendet das Fahrzeug per Satellit selbstständig einen Notruf mit den genauen Koordinaten an eine Leitzentrale. "So kann die Leitstelle betroffene Autofahrer über den Verkehrsfunk rechtzeitig informieren und Unfälle mit Geisterfahrern vielleicht sogar verhindern", so Eissfeller. (red, 24. 5. 2017)