Klagenfurt – Insgesamt vier Autorinnen und Autoren aus Österreich werden beim diesjährigen Wettlesen um den Bachmann-Preis rittern. Dazu ist einiges neu bei den 41. Tagen der deutschsprachigen Literatur. So löste Michael Wiederstein Juri Steiner als Juror ab, der Deutschlandfunk überträgt erstmals die Lesungen und Jurydiskussionen und stiftete sozusagen als Morgengabe auch gleich einen zusätzlichen Preis.

Dieser neue Preis ist mit 12.500 Euro dotiert, wie Organisator Horst L. Ebner vom ORF Kärnten bei der Programmpräsentation am Mittwoch in Klagenfurt erklärte. Die anderen Preise sind gleich geblieben, der Ingeborg-Bachmann-Preis der Stadt Klagenfurt ist mit 25.000 Euro dotiert, dazu werden der Kelag-Preis (10.000 Euro) und der 3sat-Preis (7.500 Euro) vergeben. Das Publikum bestimmt dazu via Internet, wer den BKS-Bank-Publikumspreis mit nach Hause nimmt – dieser ist mit 7.000 Euro dotiert.

Die Teilnehmer

"Das Teilnehmerfeld ist auch dieses Jahr wieder sehr international", sagte Ebner. Aus Österreich kommen die Wiener Autorin Verena Dürr, die gebürtige Oberösterreicherin Karin Peschka, der in Graz geborene Ferdinand Schmalz und der Kärntner Björn Treber, Jahrgang 1992 und damit der jüngste Teilnehmer. Seit 2006 in Wien lebt die Serbin Barbi Markovic, und der US-Amerikaner John Wray hat eine Mutter, die aus Kärnten stammt.

Aus Deutschland kommen Jörg-Uwe Albig, Eckhart Nickel, Noemi Schneider und Jackie Thomae. Aus der Schweiz sind Gianna Molinari und Urs Mannhart sowie Daniel Goetsch. Die wie Goetsch in Berlin lebende Südtirolerin Maxi Obexer komplettiert das Starterfeld.

Franzobel eröffnet mit Rede

Eröffnet wird der Wettbewerb am 5. Juli im Klagenfurter ORF-Theater, die Klagenfurter Rede zur Literatur hält ein Bachmannpreisträger, nämlich Franzobel, der 1995 in Klagenfurt gewonnen hat. Der Titel seiner Rede ist bereits bekannt: "Das süße Glück der Hirngerichteten (sic!)". Dann kommt die traditionelle Auslosung der Lesereihenfolge. Die Lesungen finden am Donnerstag, Freitag und Samstag, jeweils ab 10.00 Uhr statt, am Sonntag ab 11.00 Uhr werden die Preise vergeben. 3sat überträgt wieder live, bespielt Twitter und Facebook und dieses Jahr auch Instagram und Snapchat.

Im Gegensatz zu früheren Jahren gab es im Vorfeld keine Diskussionen über den Bestand des Wettbewerbs. Bei der Pressekonferenz legten auch neben ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard die Kulturreferenten von Land und Stadt, Landesrat Christian Benger (ÖVP) und Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) ein Bekenntnis zum Bachmannpreis ab, ebenso die Chefs der Sponsoren BKS Bank und Kelag, Hertha Stockbauer und Manfred Freitag. Letzterer kündigte bereits an, die Kelag werde auch in den kommenden Jahren an Bord bleiben. (APA, 24.5.2017)