Villach – Ein Finanzbeamter aus Villach soll Steuererklärungen gefälscht und so mehrere 10.000 Euro erbeutet haben. Wie die "Woche Villach" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, hatte der Mann mehr als 100 Steuerakte manipuliert. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte am Mittwoch Anfrage, man habe Anzeige erstattet und "schärfste disziplinarrechtliche Maßnahmen" gegen den Verdächtigen getroffen.

Laut "Woche" soll der Beamte Akten, bei denen Antragsteller bereits Rückzahlungen erhalten hatten, noch einmal geöffnet haben. Dann habe er sich daran gemacht, diese zu manipulieren: Er machte neue Angaben, wie zusätzliche, in Wahrheit nicht existierende Kinder oder Fahrtenbücher, um an höhere Rückzahlungen zu gelangen. Um das Geld abzuschöpfen, habe der Mann dann die Kontonummer des Antragstellers durch seine eigene ersetzt. Nachdem ihm die Nachzahlung überwiesen worden war, setzte der Mann wieder die richtigen Daten ein.

Die nachträglichen Bearbeitungen hatte der Verdächtige damit erklärt, dass er bei der ersten Eingabe Fehler gemacht hatte, die er korrigieren habe müssen – die überdurchschnittlich vielen Bearbeitungen wurden dann aber doch verdächtig. Wie es aus dem Finanzministerium heißt, sei durch die Handlungen keine konkrete Person direkt geschädigt worden. Der Schaden ist der Republik entstanden. Die Causa ist bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt anhängig. (APA, 24.5.2017)