Wien/Ljubljana – Aufgrund der verschärften Kontrolle der Schengenaußengrenzen wird es wahrscheinlich im Sommer zu längeren Wartezeiten an der slowenischen Grenze kommen. Davor warnte Erika Dworak, Leiterin der ÖAMTC-Touristikabteilung, bei einem Hintergrundgespräch am Dienstagvormittag. Eine neue Regelung sei jedoch in Planung.

Diese Kontrollen hätten schon zu Ostern zu Staus im Autoreiseverkehr geführt. Die Premierminister von Slowenien und Kroatien, Miro Cerar und Andrej Plenkovic, haben im April mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine Lockerung der Kontrollen vereinbart. In der Hauptsaison sollen nicht mehr alle Reisedokumente kontrolliert und eingescannt werden müssen, sondern ab einer Wartezeit von 15 Minuten soll nur noch stichprobenartig kontrolliert werden. "Ein ausformulierter Vorschlag sollte bis Ende des Monats vorliegen", sagte Dworak.

Führerschein kein Reisedokument

Trotzdem sei es unbedingt notwendig, Reisedokumente in den Urlaub mitzunehmen – auch für Kinder. Im Falle eines Krankenhausaufenthalts der Eltern sei eine Rückholung der Kinder nach Österreich ohne Reisedokumente sehr schwierig, betonte Verena Pronebner, Juristin beim ÖAMTC. Führerscheine zählen nicht als Reisedokument.

"Zusätzlich sollten Autofahrer darauf achten, dass das Autopickerl noch gültig ist, bevor sie ins Ausland fahren", sagte Pronebner. Auch wenn es in Österreich eine Toleranzfrist von vier Monaten nach Fälligkeit gebe, könne es sein, dass die örtliche Polizei das anders sieht. Die Grüne Karte, die eine Haftpflichtschutzversicherung nachweist, sollte ebenfalls mitgenommen werden. Da es in Italien Fälle gegeben habe, bei denen die Versicherungspflicht umgangen wurde, würden Autos mit ausländischem Kennzeichen vermehrt kontrolliert. (APA, 23.5.2017)