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Sammelt Fans auf Facebook und der ÖVP-Webseite: Sebastian Kurz

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger
Foto: Screenshot oevp.at

Ohne Netzwerk bringt man es zu nichts. Das gilt in Politik und Wirtschaft wie in Social Media. Einer, der das ganz genau weiß, ist Sebastian Kurz.

Seine ÖVP-Bilderbuchkarriere begann in der JVP, nun wird er als Heilsbringer gefeiert. Auf der Liste Kurz will er die "besten Köpfe", egal ob mit oder ohne Parteibuch, versammeln. Doch auch im Internet hat der designierte ÖVP-Obmann ein Netz ausgelegt. Wer seit seiner Pressekonferenz Sonntagabend die Website der ÖVP aufsucht, findet eine hellblaue Seite vor, die inhaltlich eher kurz gehalten ist. Ein Video, eine Frage, eine Handlungsaufforderung. "Kann Sebastian Kurz auch auf Deine Unterstützung zählen?", fragt man da und fordert: "Dann trag' Dich hier ein!" Wer eine E-Mail-Adresse angibt und auf "Jetzt unterstützen!" klickt, wird von Kurzens Team "auf dem Laufenden" gehalten. Zwei Links zur Homepage sebastian-kurz.at und, zuletzt, zu oevp.at komplettieren die Seite. Da werden Prioritäten gesetzt. Auch das bringt neue Adressen für das Netzwerk.

In den sozialen Netzwerken fischt Kurz bereits erfolgreich nach Followern. Auf Facebook "gefällt" sein Auftritt aktuell 512.297 Personen. Zum Vergleich: Eine Freundschaft mit Kanzler Christian Kern sind hier 176.735 Personen eingegangen. Nur FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat mehr Fans (598.769). Doch die Like-Politik hat nur Schattenseiten. Wer gefallen will, lässt sich zu Opportunismus und Konformität verleiten. Und der Wind dreht sich schnell. Davon kann Youtube-Star Bianca Heinicke ("BibisBeautyPalace") ein Lied singen. Für ihre Schminktipps gefeiert, für ihre Musik geschmäht: Ihr erster Song sammelte innerhalb kürzester Zeit mehr als 2,1 Millionen Dislikes, Shitstorm inklusive. Internet und Politik sind kein Ponyhof. (Sabine Bürger, 20.5.2017)