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Charlie Sheen bei seinem berühmt gewordenen Auftritt in der "Today Show" 2015.
Foto: AP/Peter Kramer/NBC

San Diego – Als TV-Star Charlie Sheen am 17. November 2015 öffentlich erklärte, dass er HIV-infiziert ist, löste dies eine Welle von Millionen Online-Suchanfragen zum Stichwort HIV-Test aus. Das war aber nur die erste Stufe des "Charlie-Sheen-Effekts", berichten US-Forscher im Journal "Prevention Science".

Auch die Verkaufszahlen eines Heimtests schnellten danach auf ein Rekordhoch: Das in den USA vertriebene Test-Kit OraQuick wurde in der Woche nach Sheens Bekenntnis doppelt so oft verkauft wie im Durchschnitt, auch in den drei folgenden Wochen waren die Verkäufe noch deutlich höher als sonst.

Auswirkung nicht zu unterschätzen

Insgesamt erzielte Sheen – ohne dies beabsichtigt zu haben – einen achtmal höheren Effekt als die üblichen Bewusstseinsbildungskampagnen im Umfeld des jährlichen Welt-Aids-Tages, bilanzieren die Forscher um John W. Ayers von der San Diego State University. Die Empathie mit einem konkreten Menschen erhöhe die Motivation stärker als abstrakt erscheinende Gesamtzahlen oder Belehrungen, sagt Studienkoautor Jon-Patrick Allem.

Als wichtigstes Ergebnis ihrer Studie werten die Forscher, dass man aus einer Zunahme an Suchanfragen gut auf eine daran anschließende erhöhte Nachfrage nach dem Produkt selbst schließen kann. Hersteller medizinischer Produkte sollten vermehrt solche Daten nutzen, um ihr Angebot rechtzeitig darauf einstellen zu können. (red, 19.5.2017)