Wien – Allein in Wien wird pro Jahr bei 3400 Männern und 3700 Frauen Krebs diagnostiziert. Und diese Zahl wird laut Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) "noch steigen". Um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten, werden die fünf spezialisierten Spitäler des Krankenanstaltenverbunds (KAV) künftig mit dem AKH samt Med-Uni zusammenarbeiten. Am Konzept Vienna Cancer Center (VCC) nimmt zudem auch die kirchlich getragene Vinzenzgruppe mit dem St.-Josef-Spital teil.

Eines der Ziele ist die Schaffung gemeinsamer Therapiekonzepte. Patienten sollen – egal in welches der teilnehmenden Krankenhäuser sie gehen – Zugang zu den am besten für sie passenden Medikamenten erhalten. Auch das Bettenmanagement soll optimiert werden: Ist in einem Spital kein Bett mehr frei, soll in einem anderen Krankenhaus die optimale Versorgung sichergestellt sein. Im Zuge des Spitalskonzepts 2030 werden künftig statt fünf aber nur noch drei KAV-Spitäler auf Onkologie spezialisiert sein.

Hohe Überlebensrate

Das Konzept eines Krebszentrums "haben wir nicht erfunden", sagte Christoph Zielinski, der die Uniklinik für Innere Medizin leitet und das Comprehensive Cancer Center (CCC) koordiniert, wo Med-Uni Wien und AKH vernetzt sind. Das VCC orientiere sich am US-Krebsforschungszentrum National Cancer Institute. Der Vorteil solcher Zentren: Die Überlebensrate von Patienten betrage mehr als 80 Prozent, sagte Zielinski. Bei Patienten, die nicht in Zentren betreut würden, liege diese Rate "weit darunter".

Das VCC soll auch die Durchführung großer Studien ermöglichen und Wien als Forschungsstandort stärken. Davon würden auch die mehr als 31.000 Krebspatienten profitieren, die pro Jahr im AKH und den KAV-Spitälern behandelt werden. Derzeit sind laut Zielinski mehr als 6000 Medikamente gegen Krebs in Erprobung.

KAV schließt Pflegezentrum

Am Donnerstag wurde auch bekannt, dass das KAV-Pflegezentrum "Sozialmedizinisches Zentrum Baumgartner Höhe" bis Mitte 2018 geschlossen wird. Die 100 Bewohner des Zentrums beim Otto-Wagner-Spital werden in anderen Einrichtungen der Stadt untergebracht. Das Zentrum werde laut KAV den Ansprüchen des Geriatriekonzepts der Stadt "nicht mehr gerecht". (David Krutzler, 18.5.2017)