Athen/Brüssel – Flüchtlingshelfer in Griechenland stehen im Verdacht, Migranten sexuell ausgebeutet zu haben. Zudem gebe es Hinweise auf Korruption, teilte die EU-Kommission am Dienstagabend mit. Europäische Unterstützungszahlungen an eine namentlich nicht genannte Organisation wurden bis auf Weiteres eingestellt. Dem mutmaßlichen Fehlverhalten kam die Brüsseler Behörde nach eigenen Angaben selbst auf die Spur.

Die mutmaßlichen Opfer sollten schnellstmöglich betreut werden, erklärte die EU-Kommission. Die griechischen Behörden seien informiert worden, zudem solle die europäische Antibetrugsbehörde Olaf Ermittlungen aufnehmen. Die EU-Kommission betonte, sie verfolge eine Null-Toleranz-Politik, wenn es um die Verletzung von Grundrechten und den Missbrauch von europäischen Geldern gehe.

Am Vortag hatte die Brüsseler Behörde zunächst noch jeden Kommentar abgelehnt zu Ermittlungen in Italien. Dort gehen die Behörden gegen die Mafia vor, die an der Verwaltung eines Flüchtlingslagers illegalen Gewinn in Millionenhöhe gezogen haben soll. Erst am Dienstagabend erklärte eine Sprecherin, die EU-Kommission wolle prüfen, ob EU-Gelder betroffen seien und wenn ja, ob diese vorschriftsgemäß eingesetzt worden seien. (APA, 16.5.2017)