Wolfsburg – Am Oberlandesgericht Braunschweig sind im Zuge des Diesel-Skandals einem Medienbericht zufolge insgesamt 2000 Klagen von VW-Aktionären gegen den weltgrößten Auto-Hersteller anhängig. Wie die "Automobilwoche" am Samstag berichtete, habe dies ein Konzernsprecher dem Blatt bestätigt. Demnach gehe es zusammengerechnet um einen "höheren einstelligen Milliardenbetrag".
Die Kläger werfen dem Wolfsburger Dax-Konzern vor, den Finanzmarkt zu spät über drohende finanzielle Konsequenzen aus den Manipulationen von Abgastests informiert zu haben. VW weist die Anschuldigungen als unbegründet zurück. Das Gericht hatte zuletzt die Fondsgesellschaft Deka Investment zum Musterkläger bestimmt.
Auch gegen die VW-Dachgesellschaft Porsche SE lägen mittlerweile 159 Klagen beim Landgericht Stuttgart sowie sechs Klagen beim Landgericht Braunschweig wegen unterlassener Kapitalmarktinformationen vor. Das habe die Porsche SE der Zeitschrift mitgeteilt. Die Höhe belaufe sich auf 902 Millionen Euro. Das Oberlandesgericht Stuttgart solle nun in einem Musterverfahren generelle Fragen der Kläger klären, die Einzelverfahren würden bis dahin ausgesetzt. (Reuters, 14.5.2017)