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Nach dem Anschlag wurde die Mannschaft von der Polizei zu Spielen eskortiert.

Foto: Reuters / Kai Pfaffenbach

Berlin – Der mutmaßliche Urheber des Anschlags auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund wird Medienberichten zufolge durch neue Beweismittel belastet. In seiner Wohnung in Rottenburg am Neckar seien vom Bundeskriminalamt unter anderem Notizen zu Anschlagsplanungen gefunden worden, berichteten die "Süddeutsche Zeitung" und die Zeitung "Die Welt" am Freitag.

In den zum Teil in russischer Sprache verfassten Dokumenten gehe es auch um den später verwendeten Zünder und die Frequenz der Fernsteuerungselektronik. Als besonders verdächtig gilt laut "SZ" zudem eine in russischer Sprache verfasste Notiz, die je nach Übersetzung Gebüsch oder Hecke bedeute. Die drei Sprengsätze, mit denen der Mannschaftsbus angegriffen wurde, befanden sich in einer Hecke.

Verdächtiger bestreitet Vorwürfe

Nach früheren Angaben seines Anwalts bestreitet Sergej W. die Vorwürfe. Dass der 28-Jährige sich zur Zeit des Anschlags im Mannschaftshotel der Dortmunder befand, begründete der Anwalt mit einem Urlaub seines Mandanten in dem Hotel. Die Bundesanwaltschaft hält ihn allerdings weiter für dringend tatverdächtig. W. soll mit geliehenem Geld auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gewettet haben.

Bei dem Anschlag am 11. April waren drei mit Metallstiften gefüllte Sprengsätze in unmittelbarer Nähe des BVB-Mannschaftsbusses explodiert, als dieser gerade mit dem Team an Bord das Gelände des Mannschaftshotels in Dortmund verließ. Durch die Explosionen wurden BVB-Verteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt. (APA/AFP, 12.5.2017)