Peking – Um gegenüber den USA, der EU und Russland aufzuholen, steckt China Milliarden in die Raumfahrt. So sollen in etwa zehn Jahren die ersten chinesischen Raumfahrer den Mond erreichen. In einer einjährigen Testphase sollen nun Studenten in einem Labor das Leben auf dem Erdtrabanten simulieren. Vier Studenten der Pekinger Beihang-Universität für Weltraum-Forschung betraten am Mittwoch die 160 Quadratmeter große Simulationseinrichtung Yuegong-1 (Mondpalast), wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

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Von der Außenwelt völlig abgeschnitten sollen die zwei Frauen und zwei Männer zunächst 60 Tage am Stück in dem Labor verbringen. Anschließend werden sie von einer zweiten Testgruppe abgelöst, die 200 Tage in dem Labor bleiben soll. In der dritten Phase kehrt die erste Gruppe zurück, um nochmals 105 Tage im "Mondpalast" zu leben.

Wohnbereich mit 42 Quadratmetern

Das Labor verfügt über zwei Module, in denen Pflanzen angebaut werden, sowie über einen Wohnbereich. In dem 42 Quadratmeter großen Wohnbereich befinden sich vier Betten, eine Art Wohnzimmer, ein Badezimmer, ein Raum für die Abfallaufbereitung sowie ein Raum für die Aufzucht von Tieren.

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Die menschlichen Abfälle werden durch Bio-Gärung aufbereitet, die Pflanzen sollen mit Nebenprodukten aus Lebensmittelabfällen gedüngt werden. "Ich werde für die Aufbereitung von festen Abfällen und Urin zuständig sein sowie für das Schreddern von Stroh, Dreschen von Weizen und die Vorbereitung des Essens", erläuterte einer der Studenten im staatlichen Fernsehsender CCTV. Seine Kollegen sollen sich unter anderem um die Pflanzen, medizinische Betreuung und die Vorräte kümmern. (APA, red, 11.5.2017)