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Am 4. August live im Wiener Wuk: The Afghan Whigs.

Foto: REUTERS/Mario Anzuoni

Wien – Bereits ihr 2014 nach 16 Jahren im Tiefschlaf erschienenes Album Do To The Beast löste die höchsten Versprechungen ein. Nun haben The Afghan Whigs noch eines draufgelegt und das Album In Spades veröffentlicht. Es untermauert die These, dass der Chef der US-Band, Greg Dulli, immer noch jene virile Kraft verspürt, die ihn mit seiner Band zu einer Konstante des härteren Rock im Windschatten des großen Nirvana-Bäuerchens der 1990er-Jahre werden ließ.

Aus Ohio stammend, veröffentlichte die Band ihre wichtigsten Alben beim Grunge-Label Sub Pop, bevor sie im Mainstream dann doch nicht in jenem Ausmaß Fuß fassen konnte, um heute fett und dicht irgendwo in Beverley Hills am Pool zu liegen.

Sub Pop

In Spades zeigt Dullis Gespür für eingängige Melodien bei gleichzeitigem Schwerpunkt auf einer Gefühlswelt, in der die Sonne nie richtig aufgeht. Das ist einerseits seinem Wesen geschuldet, andererseits seiner Vorliebe für Blues und Soul, die ihn immer wieder zu existenziellen Themen bringt. Das zeitigt auf In Spades einige introvertierte Nabelschauen, ohne deshalb Fadgasalarm auszulösen. Die Kernkompetenz Dullis liegt jedoch weiterhin bei zum Himmel stürmenden Songs, die auf diesem Album auffällig poppig ausfallen. Guter Mann, souveränes Album und am 4. August 2017 live im Wiener Wuk zu bestaunen. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. (flu, 8.5.2017)