Nach dem WM-Titel 2006 mit Italien möchte Gianluigi Buffon (re) im dritten Anlauf endlich die Champions-League gewinnen.

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Turin – Massimiliano Allegri dürfte über die verschobene Meisterparty nicht unglücklich gewesen sein. Mit Juventus Turin peilt der Trainer der Bianconeri am Dienstagabend (20.45 Uhr/live Sky/Liveticker auf derStandard.at) den Finaleinzug in der Champions League an. Nach dem 2:0 im Hinspiel beim französische Spitzenreiter Monaco deutet wenig darauf hin, dass sich das italienische Abwehrbollwerk diesen noch nehmen lässt.

Buffons dritter Anlauf

Gianluigi Buffon und Co. haben in der Königsklasse beachtliche 621 Minuten keinen Gegentreffer kassiert. In seinem 150. Spiel in einem Uefa-Klubbewerb will Italiens Torhüter-Ikone diese Serie fortsetzen. Für Buffon ist der Gewinn der Champions League das letzte große Ziel seiner imposanten Karriere. 2003 und 2015 hat er den Titel mit Juventus in Final-Niederlagen gegen Milan bzw. Barcelona verpasst.

Der 39-Jährige sollte Garant dafür sein, dass die Juventus-Akteure das Rückspiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Buffon verdeutlichte vor der Partie erneut, was die Champions-League-Trophäe für ihn bedeuten würde. "Neben dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2006 wäre es mein größter Erfolg. Und das am Ende eines so langen Weges, der mit Wagemut, Hartnäckigkeit und harter Arbeit gepflastert war", wurde Buffon auf der Uefa-Website zitiert.

Verpatzte Generalprobe

Der Star-Keeper saß am Wochenende beim 1:1 im Turiner Derby auf der Bank. Gonzalo Higuain traf erst in der 92. Minute zum Ausgleich, Juve ließ nach 33 Heimsiegen in der Serie A damit erstmals wieder zu Hause Punkte liegen. Weiter auf Kurs Richtung sechstem Meistertitel in Folge liegend, wollte Trainer Allegri dem nicht allzu viel beimessen. "Das ist normal gegen Ende der Saison."

Gegen Monaco erwartete Allegri seine Mannschaft hochkonzentriert. "Monaco ist ein Team mit großem Können, wir haben den Aufstieg noch nicht geschafft. Wir wollen auch das Rückspiel gewinnen", betonte der Erfolgscoach, der mit seinem Team noch das Triple im Auge hat. Im Mittelfeld kann Allegri wieder auf den im Hinspiel gesperrten Sami Khedira zurückgreifen.

Schwerarbeit für Monaco

Monaco will im Kampf um die Endspiel-Teilnahme in Cardiff mit jugendlichem Elan und gefürchteter Offensivkraft das schier Unmögliche schaffen. "Wir müssen zuversichtlich bleiben. Wenn wir zu Beginn des Spiels treffen, könnte das alles verändern", sagte Trainer Leonardo Jardim. Nach einer Heimniederlage mit zwei Toren Unterschied noch aufzusteigen hat in der Geschichte des Bewerbs jedoch noch keine Mannschaft geschafft.

Glänzen soll das erst 18-jährige Juwel Kylian Mbappe. 18 Tore hat der Teenager in den vergangen 20 Pflichtspielen erzielt. Im Hinspiel fand Mbappe in Buffon aber seinen Meister. "Das ist das Schöne an einer langen Karriere: Man trifft Spieler, die noch gar nicht geboren waren, als du schon einige Zeit im Profi-Geschäft warst", scherzte der Italiener über das Generationsduell.

Gerangel um Mbappe

Monaco war 2004 der bis dato letzte französische Vertreter in einem Champions-League-Finale. Geht das Projekt nun schief, dürfte es der letzte große Auftritt dieser Mannschaft gewesen sein. Die Leistungsträger sind bei noch finanzstärkeren Topklubs im Gespräch – allen voran Mbappe. Spaniens "Marca" berichtete, dass Real Madrid im Rennen um die Dienste des Angreifers die Konkurrenz aus England (Manchester United, Manchester City) schon ausgestochen habe. (APA, 8.5.2017)