Mainz – Die Berliner Dramatikerin und Autorin Dea Loher erhält eine der höchstdotierten deutschen Auszeichnungen in der Literatur: Den mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis. Wie die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz am Freitag mitteilte, bekommt Loher die Auszeichnung "für ein bedeutendes, gattungsübergreifendes Werk, das über 20 Theaterstücke, Hörspiele und Prosa umfasst".

Für die Jury sei ihr "differenzierter Zugang zur Gewalt – im zwischenmenschlichen Zusammenhang oder im großen, gar weltpolitischen – kühn und einzigartig in der Literatur der Gegenwart". Die 1964 im oberbayerischen Traunstein geborene Schriftstellerin zeige, wie sich "das Unerträgliche in das Bewusstsein der Beteiligten und der Zeugen frisst und doch Raum für ein poetisches Sprechen lässt".

Die Preisverleihung geht am 22. September im Theater Koblenz über die Bühne. Bisherige Träger des seit 20 Jahren ausgelobten Joseph-Breitbach-Preises sind unter anderem Reiner Stach, Navid Kermani, Brigitte Kronauer, Ingo Schulze, Dieter Wellershoff, Herta Müller, Raoul Schrott und Ursula Krechel. Breitbach (1903-1980) war ein deutsch-französischer Schriftsteller und Publizist aus Koblenz, der seit 1929 überwiegend in Frankreich lebte. (APA, 5.5.2017)