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Die Österreicher geben ihr Geld im Urlaub gerne im Süden aus.

Foto: reuters / kalis

Wien – Österreich hat zum zweiten Mal in Folge seinen Marktanteil am weltweiten Tourismus ausgebaut. Hierzulande wurden global gesehen 2,3 Prozent des Geldes mit Touristen verdient. Im Vorjahr haben ausländische Urlauber in Österreich fast neun Milliarden Euro mehr ausgegeben als Österreicher im Ausland. Das bessert die Leistungsbilanz deutlich auf. Ohne Touristen wäre sie im Minus, wie von der Oesterreichischen Nationalbank veröffentlichte Zahlen zeigen.

Außer im Fall der Südländer – vor allem Kroatien, Italien, Spanien und Griechenland – geben fast alle Nationen mehr Urlaubsgeld in Österreich aus als umgekehrt. Das so verdiente Geld brachte Österreichs Leistungsbilanz im Vorjahr um sechs Milliarden Euro ins Plus. Die Leistungsbilanz zeigt, wie viele Güter, Dienstleistungen und Einkommen vom Ausland nach Österreich fließen und umgekehrt.

Wenn es um den Handel mit Gütern geht, etwa Kühlschränke und Autos, hat Österreich im Vorjahr ein kleines Minus von 200 Millionen Euro in der Bilanz verbucht. Bei den gehandelten Dienstleistungen liegt Österreich leicht im Plus. Der Handel konzentriert sich aber stark.

Österreich ist eine Exportnation und damit massiv vom Welthandel abhängig, heißt es immer wieder. Richtiger ist, Österreich ist massiv vom Europahandel abhängig. Von einem Euro aus Exporten stammen 82 Cent aus Europa, 55 Cent sogar aus der Eurozone und davon wiederum 33 Cent aus dem Nachbarland Deutschland.

Nach Nordamerika exportiert Österreich von einem Euro hingegen nur sechs Cent, nach Asien immerhin noch acht Cent. Auf den Rest der Welt entfallen keine vier Cent.

Wer Staatsanleihen hält

Die Nationalbank veröffentlichte auch Daten dazu, aus welchen Ländern die Besitzer der österreichischen Staatsanleihen kommen. 85 Prozent davon sind in europäischer Hand, wie die Daten zeigen.

(Andreas Sator, Gerald Gartner, 4.5.2017)