Wien – Mit einem neuen Netz von Messstationen wollen heimische Wissenschafter die Auswirkungen extremer Klimaereignisse auf die Umwelt erforschen. Für den Aufbau der neuen Infrastruktur haben sich die wichtigsten nationalen Akteure der ökologischen Langzeitforschung zusammengeschlossen, teilte die Universität Wien mit. Für das Projekt stehen knapp zwei Mio. Euro zur Verfügung.

"Am Beispiel des Klimawandels lässt sich eindeutig zeigen, dass Dürre, Hitzeperioden oder starke Regenfälle Ökosysteme verändern – zuweilen auch langsam oder verzögert", erklärte Projektkoordinator Stephan Glatzel vom Forschungsverbund Umwelt der Universität Wien. Im Zuge des fünfjährigen Forschungsprojekts LTER-CWN (Long-Term Ecosystem Research Infrastructure for Carbon, Water and Nitrogen) sollen etwa die Auswirkungen extremer Klimaereignisse auf den Austausch von Treibhausgasen zwischen Böden und Luft, auf Wassertransport und -verfügbarkeit sowie auf die Stickstofffreisetzung von Böden untersucht werden.

Wälder, Gebirge, Täler

Das Projekt baut auf dem nationalen Netzwerk "LTER-Austria" auf, das mehrere Dutzend unterschiedlich ausgestattete Ökosystem-Messstationen umfasst. Die Forscher wollen mit dem Projekt nun den nächsten Schritt setzen und für Österreich charakteristische Ökosysteme – in Wäldern, im Grünland in Tallagen und im Gebirge sowie in Feuchtgebieten – mit sechs hochwertig instrumentierten und gut abgestimmten Messstandorten ausstatten.

Das Projekt wird im Zuge des Programms "F&E-Infrastrukturförderung" von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG mit 1,67 Mio. Euro gefördert. Projektpartner und gleichzeitig für jeweils eine Messstation zuständig sind neben dem Forschungsverbund Umwelt der Uni Wien die Universität für Bodenkultur Wien, das Umweltbundesamt, das Bundesforschungszentrum für Wald und die Uni Innsbruck, das deutsche Forschungszentrum Jülich übernimmt Datenspeicherung und -management. (APA, 7.5.2017)