Wien – Ronnie Leitgeb, prominenter Tennismanager, Geschäftsmann und Ex-Präsident des Tennisverbands ÖTV, hat sich erfolgreich gegen eine Verurteilung in der Immofinanz-Affäre zur Wehr gesetzt. Der Oberste Gerichtshof habe einer Nichtigkeitsbeschwerde Leitgebs vollinhaltlich Folge gegeben und das Urteil des Wiener Landesgerichts für Strafsachen zur Gänze aufgehoben, teile dessen Anwalt Thomas Kralik Mittwochabend mit.

Leitgeb war im Juni des Vorjahrs zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Es ging dabei um die Causa Villa Esmara, ein Trainingszentrum der Immofinanz für Spitzensportler in der Nähe von Monaco. Der Hauptangeklagte, Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics, war nicht verhandlungsfähig und daher nicht anwesend.

Leitgeb hatte die Idee zu dem Zentrum gehabt und es dann vom Investor Immofinanz gemietet, blieb aber die Miete schuldig. Letztendlich wurde die Villa an einen schwedischen Investor verkauft, Leitgeb lukrierte dafür eine Provision, für die es laut Anklage keinen Grund gab. Die Staatsanwaltschaft sah darin eine Untreuehandlung zum Schaden der Immofinanz. Leitgeb hingegen bestand darauf, dass der Immofinanz kein Schaden entstanden sei.

Wie Lottoschein

Richterin Marion Hohenecker sah sich eher an Glücksspiel erinnert. Wenn jemand einen Lottoschein kaufe und damit nicht gewinne, könne dieser auch nicht das Geld für den Schein zurückverlangen, meinte sie in der Urteilsbegründung am Wiener Straflandesgericht.

Allerdings hätten sich entscheidungswesentliche Feststellungen mit den übrigen Entscheidungsgründen nicht in Einklang bringen lassen, hat der OGH laut Kralik geurteilt. Zudem seien wesentliche Leitgeb entlastende Aussagen nicht berücksichtigt worden. (red, 3.5.2017)