Das generelle Fahrverbot für Radfahrer auf Österreichs Forststraßen soll fallen, forderten die Hobbysportler.

Foto: Tom Lamm

Wien – Mit einer nachgestellten Festnahme protestierten am Mittwoch rund 100 Mountainbiker vor dem Parlament in Wien. Die Inszenierung nahm Bezug auf einen Vorfall vom 1. April in Leoben. Dort wurde ein Mountainbiker von privaten Security-Mitarbeitern und der Polizei im Wald festgehalten, weil er auf einem mit Fahrverbot belegten Forstweg unterwegs war.

Österreich einziger Alpenstaat mit generellem Verbot

Ziel der Protestaktion war es, die Abgeordneten im Vorfeld der Sitzung des Landwirtschaftsausschusses zu der unter anderem vom Alpenverein und den Naturfreunden geforderten Änderung des Forstgesetzes zu bewegen. Die Grünen hatten erneut einen Antrag eingebracht, um das Radfahren auf Forststraßen zu legalisieren. Denn das ist in Österreich generell verboten. Diese in den Alpen einzigartige Situation ist dem Forstgesetz von 1975 geschuldet. Als das beschlossen wurde, waren Mountainbikes noch gänzlich unbekannt und daher ist der Aufenthalt zu Erholungszwecken im Wald lediglich Fußgängern gestattet.

Das wird auch für die heimische Tourismuswirtschaft immer mehr zum Problem. Denn die Nachbarländer haben Österreich in Sachen Bike-Tourismus längst überholt. Die Initiative Upmove, die sich seit Jahren für die Aufhebung des Verbotes einsetzt und die den Protest vor dem Parlament organisiert hat, ist trotzdem wenig optimistisch. Zwar unterstützen SPÖ, Grüne und FPÖ das Anliegen, doch die ÖVP stellt sich quer. Somit bleibt Radfahren am Berg wohl illegal. (ars, 3.5.2017)