Innsbruck – Der neue Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck heißt Wolfgang Fleischhacker. Der 64-Jährige wurde am Mittwoch in einer außerordentlichen Sitzung des Universitätsrats einstimmig gewählt. Der Direktor des Innsbrucker Psychiatrie-Departments wird die Funktion am 1. Oktober übernehmen. Die Periode endet am 30. September 2021.

Am Mittwoch wurden die drei Kandidaten des vom Senat geänderten Dreiervorschlags noch einmal angehört. Neben Fleischhacker waren das die Gendermedizinerin Margarethe Hochleitner und Arno Helmberg, interimistischer Direktor der Sektion Molekulare Pathophysiologie an der Medizin-Uni Innsbruck. Die amtierende Rektorin Helga Fritsch war bereits Anfang April vom Senat vom Wahlvorschlag genommen und ersetzt worden.

Gratulanten

Unmittelbar nach der Bekanntgabe stellte sich der Geschäftsführer der Tirol-Kliniken, Stefan Deflorian, als erster Gratulant ein: "Unsere Aufgabe ist die bestmögliche medizinische Versorgung der Tiroler Bevölkerung, und deshalb freut es mich, dass die Med-Uni in Zukunft mit Professor Fleischhacker von einem Kandidaten aus dem klinischen Bereich geleitet wird." Er freue sich auf eine "konstruktive" Zusammenarbeit.

Auch Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) gratulierte Fleischhacker. Dieser sei "aufgrund seiner langjährigen Erfahrung" als Universitätsprofessor, Direktor der Universitätsklinik für Biologische Psychiatrie und Direktor des Departments für Psychiatrie und Psychotherapie mit den Innsbrucker Strukturen bestens vertraut. Zugleich bedankte sich Mitterlehner bei der derzeitigen Rektorin. Fritsch habe die Med-Uni "mit großem Einsatz geführt und wichtige Verbesserungen an den Universitätskliniken umgesetzt".

Studium in Innsbruck

Fleischhacker wurde am 29. April 1953 in Baden bei Wien geboren. Er begann das Studium der Humanmedizin an der Universität Innsbruck 1971 und schloss es 1978 ab. Ab 1979 arbeitete er in Innsbruck als Universitätsassistent in den Abteilungen für Psychiatrie und Neurologie. 1987 wurde ihm ein Fulbright-Reisestipendium zuerkannt, und er war 18 Monate als Research Fellow am Department of Psychiatric Research des Hillside Hospital sowie am Albert Einstein College of Medicine in New York City tätig.

Anschließend habilitierte er sich mit dem Thema "Pharmakoepidemiologie der Benzodiazepine" für das Fach Psychiatrie und arbeitete ab 1989 als Oberarzt an der Universitätsklinik für Psychiatrie der Universität Innsbruck. Seit 1992 ist er Psychotherapeut mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. 1993 wurde er als Universitätsprofessor an die Klinische Abteilung für Biologische Psychiatrie der Medizinischen Fakultät der Universität in Innsbruck berufen. Ab 1994 leitete er dort auch die Abteilung für Biologische Psychiatrie.

Von 2008 bis 2017 war der 64-Jährige Direktor der Universitätsklinik für Biologische Psychiatrie. Derzeit leitet er die Universitätsklinik für Psychiatrie I am Department für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Medizinischen Universität Innsbruck, für das er auch als geschäftsführender Direktor fungiert. (APA, 3.5.2017)