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Auch in Arkansas wurden vergangene Woche geplante Exekutionen ausgesetzt.

Foto: AP Photo/Kiichiro Sato, File

Columbus – Wegen wachsender Bedenken gegen die Droge Midazolam hat der US-Bundesstaat Ohio neun geplante Hinrichtungen verschoben. Gouverneur John Kasich wolle eine Entscheidung eines Bundesgerichts abwarten, ob dem US-Staat der Einsatz des Wirkstoffes erlaubt sei, berichtete der Sender NBC am Montag (Ortszeit).

Nach Angaben des Senders WKSU soll eine für kommende Woche angesetzte Hinrichtung nun Ende Juli durchgeführt werden, die weiteren von September an.

Midazolam ist Teil des bei vielen Hinrichtungen in den USA verwendeten Giftcocktails. Der umstrittene Wirkstoff wird für Komplikationen verantwortlich gemacht – wie etwa vergangene Woche bei einer Exekution in Arkansas. In Ohio war die Todesstrafe zum letzten Mal vor drei Jahren vollstreckt worden. Damals dauerte es 25 Minuten, bis der Tod des Verurteilten eintrat und Ohio nahm Midazolam aus dem Giftcocktail. Weil kein passender Ersatz gefunden wurde, wollte der Staat die Substanz wieder einsetzen. Ein Gericht stoppte dies jedoch im Jänner.

In Arkansas war vergangene Woche eine geplante Serie von ursprünglich acht Hinrichtungen nach vier Exekutionen gestoppt worden. Hintergrund ist, dass bei den Midazolamvorräten Ende April das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war. Die US-Behörden haben Nachschubprobleme, weil einige Hersteller ihre Mittel nicht für Exekutionen zur Verfügung stellen. (APA, 2.5.2017)