Boulder – Wie und warum Placebos wirken, war in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Studien: So fand man etwa heraus, dass wirkstofffreie Medikamente umso besser wirken, je teurer sie sind. Nun berichten US-Forscher um Leonie Koban (University of Colorado) im "Journal of Neuroscience", dass eine Placebobehandlung auch den Schmerz bei Liebeskummer lindern kann.

Das Team um Koban stellte zunächst fest, dass die Erinnerung an den Ex-Partner ähnliche Hirnregionen aktivierte wie ein experimentell erzeugter Hitzeschmerz. Dann behandelten sie die Probanden mit einem angeblich hochwirksamen Mittel, das aber ein Placebo war.

Dennoch fühlten sich die Patienten danach besser. Ihre Schlussfolgerung: Eine positive Erwartungshaltung bei einer Therapie reicht offenbar auch aus, um Beziehungsschmerzen zu lindern. (red, 30.4.2017)

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The Journal of Neuroscience: "Frontal-Brainstem Pathways Mediating Placebo Effects on Social Rejection"