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Möchte weiter lächeln: Antonio Conte.

Foto: REUTERS/O'Brien

London/Liverpool . Der Titelkampf in der englischen Fußball-Premier-League bringt am Sonntag zwei Topspiele. Spitzenreiter Chelsea ist ab 15.05 Uhr (MESZ) in Liverpool beim heimstarken Tabellensiebenten Everton gefordert, der vier Zähler zurückliegende Verfolger Tottenham Hotspur empfängt um 17.30 Uhr im Nordlondoner Derby den Erzrivalen Arsenal, der aktuell nur Sechster ist.

Sollten die "Spurs" dieses Duell für sich entscheiden, würden sie erstmals in der Langzeit-Ära von Arsenal-Trainer Arsene Wenger, der seit 1996 im Amt ist, die Meisterschaft vor den "Gunners" beenden. Dies war zuletzt in der Saison 1994/95 der Fall, als Tottenham Siebenter und Arsenal nur Zwölfter geworden war. Viel wichtiger ist der Derby-Sieg aber, um die Chance auf den ersten Meistertitel seit 1961 zu wahren.

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"Wir wissen, was dieses Spiel gegen Arsenal für unsere Fans bedeutet. Aber wir denken nicht darüber nach, am Ende vor Arsenal zu sein. Unsere Herausforderung besteht darin, den Rückstand auf Chelsea zu reduzieren und an wichtigere Dinge zu denken, als die Meisterschaft vor Arsenal zu beenden. Es geht darum, große Trophäen und Ziele zu erreichen. Es ist wichtig, große Träume zu haben", betonte Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino.

Die Spurs haben ihre jüngsten acht Liga-Spiele allesamt gewonnen und damit die längste Siegesserie seit 1960, als 13 Meisterschaftserfolge en suite gefeiert wurden, hingelegt. Wenger kann aber eine eindrucksvolle Bilanz gegen Tottenham vorweisen. Vor seinem 50. Derby hält der 67-jährige Franzose bei 22 Siegen, 20 Remis und nur sieben Niederlagen. Das bisher letzte Duell endete am 6. November des Vorjahres 1:1, dieses Ergebnis gab es in Wengers Amtszeit gleich elf Mal gegen den Erzrivalen und damit am häufigsten.

Was seine persönliche Zukunft betrifft, hielt sich der Elsässer auch am Freitagvormittag bedeckt. "Vor einem solchen Spiel mache ich mir darüber überhaupt keine Gedanken", erklärte Wenger, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft. Gleichzeitig bekräftigte er, dass für Arsenal noch Platz drei möglich sei. "Es kann noch viel passieren bis zum Saisonende, aber wir haben nur eine Chance, wenn wir alle unsere Spiele gewinnen." Mindestziel sei jedoch Rang vier, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt.

Gefordert

Neben Tottenham braucht auch Titelrivale Chelsea eine Topleistung für einen "Dreier", hat doch Everton in dieser Saison erst eine einzige Liga-Heimniederlage – 0:1 am 19. Dezember im Merseyside Derby gegen Liverpool – kassiert und 40 von 51 möglichen Punkten im Goodison Park geholt. Nur Tottenham, das als einziger Premier-League-Club zu Hause noch ungeschlagen ist und bisher stolze 47 Zähler im Heimstadion an der White Hart Lane sammelte, und Chelsea (42 von 48 möglichen Punkten) waren vor eigenem Publikum besser.

"Wir sind gut in Schwung zu Hause, das Team hat Selbstvertrauen, spielt aggressiv mit gutem Pressing, Tempo und Qualität. Das bereitet den gegnerischen Teams Kopfzerbrechen, wenn sie zu uns kommen, und das ist gut so", sagte Everton-Trainer Ronald Koeman, dessen Mannschaft in diesem Jahr alle acht Liga-Heimspiele gewonnen hat.

Stoke gegen Hammers

Die nur durch einen Zähler getrennten Clubs aus Manchester, die sich am Donnerstagabend im Derby mit einem torlosen Remis getrennt haben, bekommen es dagegen am Sonntagnachmittag mit Abstiegskandidaten zu tun. Rekordmeister United, aktuell Fünfter und schon 24 Liga-Spiele ungeschlagen, empfängt den 18., Swansea City, der Tabellenvierte City steht auswärts beim Vorletzten Middlesbrough ebenfalls vor einem Pflichtsieg.

Auf ÖFB-Teamspieler Marko Arnautovic wartet bereits am Samstagnachmittag (16.00) das Heimspiel von Stoke City gegen das nur einen Zähler zurückliegende West Ham United. Christian Fuchs gastiert indes mit dem entthronten Meister Leicester City beim Achten West Bromwich Albion. Sebastian Prödl empfängt erst am Montagabend (21.00) mit Watford den Tabellendritten Liverpool, der im Kampf um den letzten Champions-League-Fixplatz bereits ein Spiel mehr als die Konkurrenz aus Manchester auf dem Konto hat. (APA, 28.4.2017)