Zenith "Defy El Primero 21"

Ab 1. Mai hat Zenith einen neuen Chef: Julien Tornare heißt der Mann, der die in die Krise geratene Luxusuhrenmarke wieder auf Vordermann bringen soll. Er kommt von Vacheron Constantin und bekommt zum Start die "Defy El Primero 21" mit, die das Haus ins "21. Jahrhundert" führen soll.

Zumindest geht es rasant ans Werk: Die "Defy El Primero 21" (Durchmesser 44 Millimeter) kann mit ihrem zentralen Stoppzeiger Zeiten auf die Hundertstelsekunde genau anzeigen. Möglich macht das ein vom Uhrwerk der Zeitanzeige separierter Chronografenmechanismus (Kaliber El Primero 9004, COSC zertifiziert), der mit einer Frequenz von 50 Hertz und damit zehnmal schneller als der des historischen El Primero arbeitet. Ihre Ambition: Das genaueste mechanische Uhrwerk auf dem Markt zu sein. (Die gezeigte Uhr kostet 11.500 Euro)

Foto: Zenith

Dafür setzt man bei Zenith auf eine doppelte Architektur des Uhrwerks: Es hat für Uhrzeitanzeige und Kurzzeitmesser zwei vollkommen unabhängige Räder- und Zeigerwerke mit jeweils eigenen Regulierorganen sowie zwei getrennten Kraftspeichern. In Anlehnung an die mit dem El Primero seit 1969 eingeführte hohe Schwingfrequenz von 5 Hertz arbeitet das Uhrwerk für die Zeitanzeige mit 36.000 A/h. Die Taktfrequenz des Chronographen beträgt hingegen 360.000 Halbschwingungen pro Stunde.

Foto: Zenith

Diese um den Faktor zehn höhere Frequenz als beim originalen El Primero erfordert aber auch zehnmal so viel Energie: Während das Uhrwerk der Zeitanzeige über eine Gangreserve von mindestens 50 Stunden verfügt, läuft der Hundertstelsekunden-Chronograf nur maximal 50 Minuten, bevor der Energiespeicher erneut per Handaufzug gefüllt werden muss.

Der Handaufzug spannt im Uhrzeigersinn das Federhaus des Chronografen, im Gegenuhrzeigersinn das Federhaus des Uhrwerks. Dieses verfügt darüber hinaus auch noch über einen automatischen Aufzug mit einseitig wirkendem, skelettiertem Rotor. (Die gezeigte Version kostet 9.700 Euro.)

Foto: Zenith

Baume & Mercier "Clifton Handaufzug 1830"

Die Genfer Marke Baume & Mercier gilt gemeinhin als Einstiegsmarke in das Luxusuhren-Universum von Richemont. Nun hat die Manufacture Horlogère ValFleurier, die Werkschmiede der Unternehmensgruppe, ihr ein eigenes Manufakturkaliber (BM 12-1975M) für die "Clifton Handaufzug 1830" (42 Millimeter, Rotgold, Handaufzug) spendiert. Mit diesem halten die Vorzüge von Silizium Einzug bei Baume & Mercier.

Und zwar in Form der "TwinSpir"-Technologie, die in einer neuartigen Spiralfeder zur Anwendung kommt. Ihre Verbundstruktur besteht aus zwei zueinander versetzt angeordneten Siliziumschichten, die mit Hilfe einer Siliziumdioxidschicht zusammengehalten werden. Diese Zwischenschicht wirkt darüber hinaus thermokompensierend.

Foto: Baume & Mercier

Hinzukommt ein Unruhreifen, beim dem die Feinregulierung über das Trägheitsmoment und nicht mehr über die Länge der Spiralfeder passiert. Bei letzterem wird mit Hilfe eines Rücker-Mechanismus die wirksame Spiralfederlänge verändert.

Das hier genutzte Design bietet den Vorteil einer schwingungsresistenteren Gangeinstellung, da die Einstellungsgewichte, die das Trägheitsmoment regulieren und damit die genaue Einstellung des Gangs sicherstellen, sicher zwischen den Armen und Auflagen am Unruhreifen gehalten werden.

Foto: Baume & Mercier

Longines "Conquest V.H.P."

Hat sich da eine Quarzuhr unter die Mechanischen verirrt? Ein Fehler? Nein, das ist volle Absicht. Denn mit der "Conquest V.H.P." zeigt Longines, dass auch bei quarzgetakteten Zeitmessern noch Luft nach oben ist.

Die Marke knüpft an ihre historischen Meilensteine in Sachen Quarz an und bietet nun eine Uhr an, deren Uhrwerk exklusiv von der ETA für Longines gefertigt wurde (Quarzuhrwerk L288.2 oder ETA E56.111)

Das Uhrwerk zeichnet sich nicht nur durch seine für eine Analoguhr hohe Präzision (± 5 Sek./Jahr) aus, sondern auch durch die Fähigkeit, die Zeiger nach einem Stoß oder Einwirkung eines Magnetfelds mit Hilfe des "GPD" (Gear Position Detection) Systems zurückzusetzen.

Foto: Longines

Es sind Eigenschaften wie diese, die das Uhrwerk so bemerkenswert machen, und zu denen sich eine äußerst lange Batterielebensdauer sowie ein Ewiger Kalender gesellen. So positioniert sich die "Conquest V.H.P." auf ihre ganz eigene Weise – auch im Vergleich mit "Smartwatches", deren Nachteile hinsichtlich Schwingungen und wiederaufladbaren Batterien sie nicht teilt – als Vorreiter äußerster Präzision.

Die Stahluhren sind in Dreizeiger/Kalender-Versionen (41 und 43 mm Gehäusedurchmesser) sowie als Chronograf (42 und 44 mm Gehäusedurchmesser) erhältlich. Erhältlich ab 880 Euro.

Foto: Longines

Breitling "Superocean Heritage II"

Für Aufsehen sorgte Breitling noch vor dem offiziellen Start der vergangenen Baselworld mit der Bekanntgabe einer Kooperation mit der Rolex-Schwestermarke Tudor: Während Tudor seine Chronografen mit Werken auf Basis der Breitling-Kaliber ausrüstet, erhält Breitling Zugriff auf das Tudor-Manufakturkaliber MT 5612. Die "Superocean Heritage II" (feiert heuer ihren 60er) ist die erste Uhr von Breitling, welche mit diesem Automatikwerk ausgerüstet ist und bei Breitling mit der Bezeichnung B20 versehen wird.

Angeboten wird sie in zwei COSC-zertifizierten Uhrenmodellen (42 und 46 mm, Automatikkaliber B20, 70 Stunden Gangreserve) sowie als Chronograf (46 mm, COSC, Breitling-Kaliber 13) und in jeweils drei Farben: Schwarz, Blau und Bronze. Zu haben ab 3.900 Euro.

Foto: Breitling

Tudor "Heritage Black Bay Chrono"

Und hier ist das oben genannte Chronografenkaliber, das Breitling Tudor zur Verfügung gestellt hat. Es tickt in der "Heritage Black Bay Chrono", heißt bei Tudor MT5813 und basiert auf dem Chronografenmanufakturwerk Kaliber Breitling 01 mit einem von Tudor entwickelten hochpräzisen Regulierorgan. Eine Siliziumfeder ist ebenfalls verbaut.

Foto: Tudor

So sieht die dazugehörige Uhr (Edelstahl, 41 Millimeter) aus. Sie ist quasi ein Hybrid aus Taucheruhr und Chronografen. Ästhetisch bleibt sie der "Black Bay"-Linie mit den "Snowflake"-Zeigern treu. Sie kostet 4.740 Euro. (max, 27.4.2017)

Foto: Tudor