Boston-Dynamics-CEO Marc Raibert und Spotmini.

Foto: Bret Hartman / TED

Mit seinen vier- und zweibeinigen Robotern ruft das US-Unternehmen Boston Dynamics seit Jahren Gruseln und Staunen hervor. An Hunde und Geparden angelehnte Laufmaschinen, ein humanoider Kraftprotz oder ein springender "Terminator auf einem Hoverboard" gehören zum Repertoire des Unternehmens, das ursprünglich Roboter für militärische Zwecke entwickelte. Nun scheint Boston Dynamics das Image seiner Kreaturen wandeln zu wollen. Auf der Konferenz TED 2017 präsentierte CEO Marc Raibert die Roboter als nützliche bis liebenswerte Alltagshelfer.

Weg vom Gruselimage

Bei seinem Vortrag zeigte Raibert Videos vom Hunderoboter Spotmini und von Handle, einem springenden Ungetüm, das wenige Wochen zuvor präsentiert worden war. Medien hatten den Roboter als "Terminator auf einem Hoverboard" bezeichnet.

BostonDynamics

Maschinen verkaufen zu wollen, die Unbehagen und Furcht auslösen, scheint aber nicht sehr gut zu funktionieren. Branchenkennern zufolge hatte auch Google ein Problem damit, das den Konzern 2013 übernommen hatte. Im vergangenen Jahr war bekanntgeworden, dass Google Boston Dynamics an Toyota verkaufen wolle. Aktuell dürfte der Roboterkonzern aber noch zum IT-Riesen gehören.

Liebenswürdiger Hunderoboter

Raibert will seine Roboter nun in ein anderes Licht rücken. Das Video des springenden Handle kommentierte er auf der TED mit "er zieht gerne eine Show ab", berichtet die BBC. Und über Spotmini sagte er, dass er "gerne gestreichelt" werde. Den kleinen Hunderoboter brachte er auch direkt mit, was beim TED-Publikum offenbar gut ankam. Ein liebenswerter Alltagskumpan statt einer militärischen Laufmaschine.

Boston Dynamics testet nun, für welche Zwecke sich die Roboter einsetzen lassen. Die Hunderoboter könnten Pakete ausliefern, was bei Tests in 70 Prozent der Fälle einigermaßen funktioniert habe. Problematisch sei vor allem die Navigation in kleineren Räumen. Der humanoide Atlas könnte zum Tragen schwerer Gegenstände in einer Fabrik eingesetzt werden. (br, 26.4.2017)