China hat seinen ersten selbst entwickelten Flugzeugträger fertiggestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, verließ der mit roten Fahnen feierlich geschmückte Träger am Mittwoch sein Dock in der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian.

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Das Schiff, das bisher nur als "Typ 001A" bezeichnet wurde, ist nicht der erste Flugzeugträger des Landes. Bereits 1998 hatte China aus der Ukraine einen alten Träger aus Sowjetbeständen (Bild) gekauft, modernisiert und 2012 unter dem Namen "Liaoning" in Dienst gestellt.

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Der neue Träger sieht aus wie die "Liaoning", ist aber nach Medienberichten mit einer Länge von 315 Metern und einer Breite von 75 Metern etwas größer. Auch soll das neue Schiff mehr Platz für Hubschrauber und Kampfflugzeuge bieten.

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Das neue Schiff verfügt wie sein Vorbild über kein Katapult, das Flugzeuge beim Start unterstützen könnte. Stattdessen soll der sprungschanzenartige Bugaufbau ein sicheres Abheben ermöglichen.

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Fünf Jahre dauerten die Arbeiten an dem Schiff, das eine Höchstgeschwindigkeit von 31 Knoten erreichen soll. In Dienst gehen wird die "Typ 001A" wohl frühestens 2020.

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Unterdessen arbeitet China weiter daran, seine Marine aufzurüsten. Das Land habe "ambitionierte Pläne", wie die staatliche Zeitung "Global Times" in dieser Woche berichtete. Der dritte Flugzeugträger "Shandong" ist demnach bereits in Shanghai in Bau und "viel höher entwickelt" als die beiden ersten Modelle. Dieses Projekt ähnelt Satellitenbildern zufolge eher amerikanischen als russischen Vorbildern und soll laut "South China Morning Post" über drei Dampfkatapulte verfügen.

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Elektromagnetische Katapulte, deren Schub genauer zu regeln ist und die dadurch für verschiedene Flugzeuggrößen geeignet sind, sollen erst ab Generation 3 verwendet werden, die Gerüchten zufolge auch über einen Nuklearantrieb verfügen soll. Das Bild zeigt ein Dampfkatapult auf der "USS Ronald Reagan"

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Um "internationale Interessen und Territorien zu schützen", brauche China künftig jeweils zwei Flugzeugträgerverbände im Westpazifik und im Indischen Ozean, zitierte das Blatt den chinesischen Konteradmiral Yin Zhuo. Nötig seien dafür insgesamt "fünf bis sechs" Flugzeugträger.

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China sollte in naher Zukunft auch etwa zehn Marine-Stützpunkte zur Versorgung der Flugzeugträger in befreundeten Ländern wie Pakistan errichten, sagte der Militärexperte Xu Guangyu. "Es ist zu hoffen, dass China auf jedem Kontinent Stützpunkte haben kann." Am Ende würde das aber vom Kooperationswillen anderer Staaten abhängen. Das Bild zeigt eine gemeinsame Parade chinesischer und pakistanischer Truppen in Islamabad.

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Doch auch trotz der Aufrüstung Chinas dürfte sich in naher Zukunft an den Kräfteverhältnis auf den Weltmeeren nicht viel ändern. Während China nun zwei Schiffe besitzt, auf denen Flugzeuge starten und landen können, verfügen die USA mit zehn Flugzeugträgern über die unangefochten größte Seemacht der Welt. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres eine "historische Steigerung" des Militärbudgets angekündigt. Das Bild zeigt die USS "Carl Vinson" bei der Ankunft in Südkorea. (bed, APA, 26.4.2017)

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