Ein Rätsel um die "Blood Falls" gelöst I

Vor über hundert Jahren entdeckte der australische Geologe Griffith Taylor im Osten der Antarktis einen blutenden Gletscher: Aus Spalten in den unteren Ausläufern des Taylor-Gletschers in einem Trockental in Victorialand ergoss sich in unregelmäßigen Abständen rotes bis rotbraunes Wasser. Zunächst hielt man Rotalgen für die Verursacher des Phänomens, doch seit den 1960er Jahren ist klar, dass die "Blood Falls" ihre Farbe von Eisen haben, das in dem Salzwasser enthalten ist und oxidiert, sobald es aus dem Untergrund hervortritt und mit der Luft in Berührung kommt. Woher das Wasser mit einem Salzgehalt von bis zu 13 Prozent kommt, war lange Zeit rätselhaft.

Spätere Radaraufnahmen identifizierten zwar ein größeres rund zwei Millionen Jahre altes Wasserreservoir als Ursprung des seltsamen "Blutstroms", nicht aber den genauen Weg, den sich das Wasser durch das Eis bahnt. Erst jetzt gelang es einem Team um Jessica Badgeley von der University of Washington, diese verschlungenen Pfade aufzuspüren: Ihre Radarmessungen brachten ein verzweigtes Netzwerk von Kanälen ans Licht, das 400 Meter unter der Gletscheroberfläche mitten durch das Eis führt und in dem sechs Kilometer entfernten See endet. Die Forscher vermuten, dass dieses Reservoir einst ein kleiner Meeresarm war, der vom Eis eingeschlossen wurde.

Foto: Erin Pettit

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Ein Rätsel um "Blood Falls" gelöst II

Und noch eine spannende Frage konnte beantwortet werden: Warum bleibt das Wasser in den Kanälen flüssig? Der Salzgehalt alleine kann es laut Badgeley jedenfalls nicht sein, denn dieser würde den Gefrierpunkt des Wassers nur auf minus 7 Grad Celsius senken. Im Inneren des Gletschers hat es dagegen minus 17 Grad. Eigentlich müsste das Wasser demnach in den Kanälen gefrieren, was es augenscheinlich nicht tut.

Badgeley und ihre Kollegen vermuten, dass die Restwärme des Gletschers den entscheidenden Unterschied ausmacht. Wie die Wissenschafter im "Journal of Glaciology" schreiben, gibt Wasser während des Gefrierens Kristallisationswärme ab, und diese könnte ausreichen, um das Salzwasser in den Kanälen flüssig zu halten. "Das macht den Taylor-Gletscher zum kältesten bekannten Gletscher mit flüssigem Wasser", sagt Badgeley.

Die "Blood Falls" faszinieren freilich auch Astrobiologen: Vor acht Jahren hat ein internationales Forscherteam in dem isolierten See unter dem Taylor-Gletscher ein exotisches Ökosystem entdeckt. Die dort vermutlich völlig unabhängig vom Rest der Welt und ohne Licht und Sauerstoff gedeihenden Bakteriengemeinschaften leben von der Umsetzung von Sulfaten zu Sulfiten.

Foto: REUTERS/Mark Ralston

Wo versteckt sich der Dünnschnabel-Brachvogel?

1995 wurde der letzte lebende Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris) gesehen, seither gilt dieser europäische Wattvogel als ausgestorben. Womöglich haben Biologen das Tier aber voreilig abgeschrieben: Ein Team um Graeme Buchanan vom RSPB Centre for Conservation Science im britischen Sandy hat nun anhand der Untersuchung von ausgestopften Museumstieren den Verdacht geäußert, dass man einfach am falschen Ort nachgesehen hatte. Die Isotopenanalyse der Federproben ergab nämlich, dass das Kernbrutgebiet des Dünnschnabel-Brachvogels nicht, wie bisher gedacht, in der Region rund um die sibirische Stadt Tara lag, sondern bedeutend weiter südlich in den Steppen Kasachstans. Sollte die Spezies tatsächlich noch existieren, hätten künftige Suchexpeditionen keine leichte Aufgabe: Das potenzielle Brutgebiet erstreckt sich über eine riesige Fläche und der angenommene Bestand dürfte kaum mehr als 50 Exemplare umfassen.

Illustr.: The Birds of Europe

Nervenaufreibender Start in 18 Monaten

Die Nasa hat eine neue Aufnahme des sehnsüchtig erwarteten Nachfolgers des Hubble Weltraumteleskops veröffentlicht: Wie eine goldene Blume, die ihre Blüte zum Himmel richtet, zeigt sich hier das James Webb Telescope in einem riesigen Reinraum des Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland. Der Hauptspiegel hat einen Durchmesser von 6,5 Meter und besteht aus 18 sechseckigen Segmenten, die sich erst im All entfalten sollen. Mittlerweile ist die Konstruktionsphase des riesigen Weltraumteleskops im Großen und Ganzen abgeschlossen und die Nasa-Techniker wenden sich ausgiebigen Tests zu. Zuletzt simulierten die Wissenschafter die Vibrationen, die beim Start entstehen, um sicherzustellen, dass die empfindlichen Instrumente keinen Schaden nehmen. Der Start ist für Oktober 2018 vorgesehen – und angesichts der hohen Kosten von bisher umgerechnet über sieben Milliarden Euro und der langen Planungs- und Bauzeit wird das wohl einer der aufreibendsten Transporte ins All der jüngeren Raumfahrtgeschichte. Klappt alles wie vorgesehen, dann soll das James Webb Telescope unter anderem Exoplaneten nach Hinweisen auf Leben untersuchen und die frühesten Sterne des Universums ins Visier nehmen.

Foto: NASA/Desiree Stover

Neuartiger Bandscheibenersatz aus dem eigenen Körper

Wiener Wissenschafter sind der Vision von biologischem Zellmaterial als Ersatz für Bandscheiben um ein gutes Stück näher gekommen. Das Team vom Orthopädischen Spital Speising konnte zeigen, dass sich körpereigenes Fettgewebe in Bandscheibengewebe umwandeln kann. Der große Vorteil: Die Stammzellen, die natürlicherweise im Fett vorkommen, müssten nicht mehr mühevoll isoliert werden. Auch das Aufbringen auf körperfremdes Trägermaterial entfalle, ein vollständig körpereigenes Transplantat sei damit möglich, berichten die Forscher. Darüber hinaus konnten sie zeigen, dass man Stammzellen von Erwachsenen über Jahre hinweg – im Test waren es drei Jahre – in flüssigem Stickstoff bei minus 178 Grad einfrieren kann. Später könnte man sie ohne Qualitätsverlust "auftauen". Die Ergebnisse lassen darauf hoffen, dass man eines Tages vorsorgen kann, um später bei Bedarf körpereigene Zellen für ein Implantat zur Verfügung zu haben.

Illustr.: DISCSIM

Superschnelle Kamera

100.000 Bilder pro Sekunde war gestern: Ein schwedisches Wissenschafterteam hat eine Highspeed-Kamera entwickelt, die Filmaufnahmen mit dem Äquivalent von fünf Billionen Bildern pro Sekunde ermöglicht. Damit lassen sich Ereignisse festhalten, die nur 0,2 Billionstel einer Sekunde dauern. Das ist bedeutend schneller als alles bisher Dagewesene. Mit der neuen superschnellen Kamera könnte man künftig vor allem sehr schnell ablaufende Prozesse in der Chemie, Physik oder Biologie beobachten. Um ihre Technologie zu demonstrieren, haben die Forscher um Elias Kristensson (links) und Andreas Ehn (rechts) von der Universität Lund erfolgreich gefilmt, wie Photonen eine Distanz zurücklegen, die etwa der Dicke von Papier entspricht. Der Vorgang benötigt etwa eine Picosekunde (eine Billionstel Sekunde), der Zeitlupenfilm davon dauert mehrere Sekunden.

Foto: Lund University/Kennet Ruona

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Perlmuttwolken auf Munchs "Schrei"

"Plötzlich wurde der Himmel rot wie Blut", berichtete Edvard Munch von einem Sonnenuntergang, den er im berühmten Gemälde "Der Schrei" verewigte. Bisher glaubte man, dass die Himmelsfarbe damals durch Vulkanstaub entstanden ist. Tatsächlich aber dürfte es sich um sogenannte "Perlmuttwolken" gehandelt haben, wie nun Forscher um Helene Muri von der Universität Oslo bei der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) in Wien berichten. Perlmuttwolken treten in unregelmäßigen Intervallen in der winterlichen Stratosphäre auf, weil sie ausschließlich bei sehr kalten Temperaturen (unter minus 80 Grad Celsius) und hoher Feuchtigkeit entstehen.

Beobachten kann man Perlmuttwolken nur vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang und nicht bei Tageslicht. "Ihre Farbe und Intensität können dann aber extrem eindrucksvoll sein", erklärte die Forscherin. Sie selbst habe solche ein Spektakel am 22. Dezember 2014 bei Oslo beobachtet und analysiert. Der norwegische Maler Edvard Munch (1863-1944) habe seine "Vision" im Jahr 1892 als einmaliges Erlebnis beschrieben, was zu den seltenen Perlmuttwolken passen würde, meint sie. Wäre die kräftige Farbe hingegen durch Asche des 1883 ausgebrochenen Vulkans Krakatau in Indonesien zustande gekommen, wie Wissenschafter zuvor behaupteten, wären kitschrote Sonnenuntergänge für ein paar Jahre recht alltäglich gewesen.

Foto: AP

Vielleicht hatte das Weiße Pferd eine kultische Bedeutung

Das Weiße Pferd von Uffington im Süden Englands ist eines der größten Scharrbilder Europas. Das weltberühmte 110 Meter lange Tier wurde vor mehr als 2.500 Jahren in die Flanke eines Hügels gegraben. Für die Schaffung dieses Kunstwerks, das möglicherweise mit dem etwa gleich alten Uffington Castle in Verbindung steht, betrieben die spätbronzezeitlichen Menschen einen erheblichen Aufwand: Viel Erde musste abgetragen werden, bis der weiße Kalkstein an den richtigen Stellen zutage trat. Der Zweck des Weißen Pferdes bleibt rätselhaft, einige britische Wissenschafter vermuten jedoch, dass es sich um ein Zeichen zur Markierung eines Stammesgebietes handelt.

Joshua Pollard von der University of Southampton und sein Team glauben nicht an diese These, sondern halten eine rituell-religiöse Bedeutung für wahrscheinlicher. Im Fachjournal "Antiquity" führen sie einige Gründe dafür an: So sei das Bildnis aufgrund seiner Einbettung in die Landschaft nur von oben zur Gänze sichtbar. Als Signal für stammesfremde Personen wäre es daher eher ungeeignet.

Die schräge Position erweckt vielmehr den Eindruck, als würde das Pferd den Hügel empor und auf den westlichen Horizont zugaloppieren und dabei dem scheinbaren Verlauf der Sonne am Himmel folgen. Damit würde es sich gut in den religiösen Mythos vom Sonnenpferd einfügen, der im spätbronzezeitlichen Europa weit verbreitet war, meint Pollard. Unter Umständen, so spekuliert der Forscher, seien an diesem Ort Rituale zu Ehren der Sonne abgehalten worden.

Foto: National Trust

Isländisches Einhorn

Die Schafherde der Isländerin Erla Þórey Ólafsdóttir hat neuerdings ein Mitglied, das die Bezeichnung Einhorn durchaus verdient: Der veritable Bock besitzt ein einzelnes Horn, das seinem Schädeldach entspringt und das Ergebnis zweier verschmolzener Hörner darstellt. Wie die Website "Iceland Monitor" berichtet, war das nun konsequenterweise Einhyrningur (Einhorn) getaufte Tier in seinem ersten Lebensjahr beim Abtrieb der Herde vor dem Winter versehentlich in den Bergen zurückgelassen worden. Als Farmer das wundersame Schaf rund um Weihnachten entdeckten, hielten sie es aus der Ferne zunächst für eine Ziege. Einhyrningur sei ein sanftmütiger Zeitgenosse, meint Ólafsdóttir, der jedoch – vermutlich wegen seines ungewöhnlichen Aussehens – mit anderen Böcken der Herde immer wieder aneinander gerät.

Foto: Erla Þórey Ólafsdóttir

Bunte Einsichten ins Innenleben der Fische

Fische stellen mit 30.000 bekannten Arten fast die Hälfte aller Wirbeltierarten, sie gelten auch als Vorfahren der Landwirbeltiere. Eine Ausstellung der Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet nun die Gelegenheit, einigen Fischarten buchstäblich unter die Haut zu blicken. "Insightfish" im Phyletischen Museum führt mithilfe modernen Techniken und großflächigen Fotografien im Durchlicht das farbenprächtige Innenleben von Fischen eindrucksvoll vor Augen.

So wird beispielsweise ein Roter Piranha mit seiner Ersatzzahnreihe gezeigt. Die Aufnahme wirkt wie ein farbiges Röntgenbild, auf dem die inneren Strukturen der Fische detailliert zu erkennen sind. Flunder und Feuerfisch, Schmetterlingsfisch und Sternrochen sowie zahlreiche weitere bekannte oder exotische Fischarten und ihre besonderen Merkmale sind zu bestaunen (im Bild: zwei indopazifische Butte). Möglich wird dies durch eine aufwendige Methode: die Aufhelltechnik, mit der kleinere Wirbeltiere durchsichtig gemacht und Knochen sowie Knorpel unterschiedlich eingefärbt werden können.

Foto: Jan-Peter Kasper/FSU

Hinweis auf Kollision mit einem fremden Paralleluniversum

Ein riesiger "kalter Fleck" auf einer Karte der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung beschäftigt Astronomen bereits seit einigen Jahren. Die Region besitzt einen Durchmesser von mehreren Milliarden Lichtjahren und ist um 0,00015 Grad Celsius kälter als ihre Umgebung. Bisher war das Phänomen unter anderem als Blase im All interpretiert worden, die kaum Materie enthält. Doch diese und alle anderen astrophysikalischen Erklärungen konnten nun in einer Studie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Wie Tom Shanks und Ruari Mackenzie von der englischen Durham University berichten, passt die Theorie vom "Loch im Kosmos" nicht zu den Beobachtungen, die sie mit dem Anglo-Australian Telescope des Siding Spring Observatoriums gemacht haben. "Viel eher ergibt sich daraus die Möglichkeit, dass ein alternatives Modell das Standardmodell und die Daten zusammenführen kann", schreiben sie in den "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society".

Mit anderen Worten: Sollte es sich also nicht um eine – sehr unwahrscheinliche – zufällige Fluktuation handeln, dann müsste man sich wohl nach einem exotischeren Erklärungsansatz umsehen: Die Astrophysiker halten es demnach für möglich, dass der kalte Fleck bei der Kollision unseres Kosmos mit einem anderen Universum entstanden ist. "Wenn weitere Untersuchungen dies untermauern, dann könnte das der erste Beweis für die Existenz von Paralleluniversen sein, die mit unserem eigenen koexistieren und interagieren", meinen die Wissenschafter.

Foto: ESA Planck Collaboration / Gergö Kránicz

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Großer Lauschangriff vorerst ohne Ergebnis

Von der bisher umfassendsten Suche nach Signalen einer außerirdischen Zivilisation wurden in dieser Woche die ersten – enttäuschenden – Ergebnisse präsentiert: Das Projekt Breakthrough Listen hat im vergangenen Jahr mithilfe mehrerer Observatorien rund um den Globus nach auffälligen Mustern in Radioemissionen aus dem All Ausschau gehalten. Mittlerweile liegen mehrere Petabyte an Daten vor, die zum Großteil noch der eingehenden Analyse harren.

Veröffentlicht wurden nun ausschließlich die Messungen des Green-Bank-Radioteleskops im US-Bundesstaat West Virginia – und diese ergaben keinen Hinweis auf ET. Bei dem Lauschangriff haben Forscher um Andrew Siemion vom Berkeley SETI Research Center 692 Sterne ins Visier genommen und jeweils dreimal für wenige Minuten beobachtet. Dass bisher noch nichts Nennenswertes in den Daten aufgetaucht ist, muss aber nichts bedeuten: Das von dem Milliardär Juri Millner finanzierte Projekt soll insgesamt zehn Jahre lang laufen und es ist noch viel Weltraum über, den man absuchen kann.

Foto: APA/EPA/EPA/JIM LO SCALZO

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Hitler-Vertrauter Albert Speer als NS-Haupttäter

Albert Speer schaffte es jahrzehntelang, von sich ein Bild des Saubermanns während der Nazi-Zeit zu zeichnen. Nun räumt eine neue Ausstellung in Nürnberg mit der von ihm selbst geschaffenen Legende um den Architekten und Rüstungsminister des NS-Regimes auf. Anhand historischer Dokumente belegt die Schau im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, dass Speer mitnichten ein unpolitischer Technokrat war, der von den Gräueltaten der Nationalsozialisten nichts wusste. Speer (1905-1981) sei vielmehr einer der Haupttäter des NS-Regimes und maßgeblich an der Judenverfolgung sowie den Verbrechen in den Konzentrationslagern und der Ausbeutung von Zwangsarbeitern beteiligt gewesen.

Seine Bücher "Erinnerungen" und die "Spandauer Tagebücher" über die Haft im Militärgefängnis waren Verkaufschlager und sicherten Speer zudem einen hohen Lebensstandard. Als wichtiger Zeitzeuge rissen sich Medienvertreter und Historiker um Interviews mit ihm. Seine Kritiker kamen viel zu lange nicht zu Wort. Die Schau sei daher überfällig, meint Kurator Alexander Schmidt. Sie biete nun einen "Blick in die Fälscherwerkschaft" und zeigt beispielsweise, wie sich Speer ein Alibi für eine Rede Heinrich Himmlers in Posen verschaffte. Darin beschrieb dieser die Ermordung der Juden deutlich. Speer stritt seine Anwesenheit ab und ließ sich dies von Zeugen bestätigen – die Texte dafür schrieb er selbst. Speer wusste zudem über das KZ Auschwitz Bescheid und genehmigte laut Dokumenten auch Baumaterial für dessen umfassenden Ausbau.

Foto: APA/EPA

Einschlagkrater oder doch etwas anderes?

Nasa-Wissenschafter haben auf dem Mars eine Struktur entdeckt, die sie sich nicht so recht erklären können. Auf der Aufnahme, die der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) mit seinem HiRise-Instrument geschossen hat, sind annähernd kreisförmige Brüche in Sedimentablagerungen einer Region nahe des Südpols zu erkennen. Unter Umständen handle es sich um einen Krater, berichtet die Nasa auf ihrer Internetseite, doch auch andere Ursachen könnten in Frage kommen: "Während die Größe und Häufigkeit von Impaktkratern normalerweise eine Altersbestimmung der jeweiligen Landschaft ermöglicht, sind Krater in vereisten Gegenden dafür nur wenig geeignet. Unterschiedliche Prozesse können sie verändern, was es fast unmöglich macht zu bestimmen, ob es sich bei der Struktur um einen Einschlagkrater oder etwas anderes handelt", erklärt die Nasa.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Zoowelt

Zwei miteinander verbandelte Pinguin-Weibchen haben in einem neuseeländischen Tierpark ein Küken adoptiert. Die Königspinguine Thelma und Louise aus dem Aquarium von Auckland haben das Ei ausgebrütet und ziehen das Jungtier jetzt gemeinsam auf. Die beiden Pinguine sind schon seit mehreren Jahren zusammen. Der Tierpark hatte sich dazu entschlossen, das Ei einer anderen Mutter wegzunehmen, weil der Vater sie verlassen hatte – aus Sorge, sie könnte überfordert sein. Über die beiden Adoptiveltern sagte Aquarium-Sprecherin Ebony Dwipayana der Zeitung "New Zealand Herald": "Sie genießen es sehr, ein Küken zu haben. Eigene Kinder können sie logischerweise nicht bekommen. Dass sie nun ein Küken aufziehen können, ist eine ziemlich einzigartige gemeinsame Erfahrung." Ähnliche Beispiele gab es schon mehrfach. Das wohl berühmteste gleichgeschlechtliche Pinguin-Paar mit Nachwuchs sind Roy und Silo in einem Zoo in New York. Ihr Kind heißt Tango und ihre Geschichte bildete die Vorlage für ein preisgekröntes Kinderbuch. Nach einigen Jahren wechselte Silo allerdings die Seiten und tat sich mit einem Weibchen zusammen. (tberg, red, 1.5.2017)

Foto: Richard Robinson / www.depth.co.nz