Die Brennerstrecke bleibt bis auf Weiteres gesperrt.

Grafik: APA

Brixen – Nach dem Zugunglück auf der Brennerbahnstrecke bei Brixen in der Nacht auf Mittwoch, das zwei Tote und drei Schwerverletzte gefordert hatte, ist ein eingleisiger Betrieb ersten Einschätzungen zufolge erst ab Donnerstag wieder möglich. Dies teilte das Land in einer Aussendung mit. Die Landesregierung zeigte sich indes betroffen von dem Unglück.

Landeshauptmann Arno Kompatscher, Mobilitätslandesrat Florian Mussner und Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler (alle SVP) sprachen den Betroffenen und ihren Angehörigen ihre Anteilnahme aus. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und bei deren Angehörigen, ihnen gilt unser Mitgefühl", so die drei Politiker unisono.

Mehrere Arbeiter wurden bei dem Unglück im Zug eingeklemmt.
Foto: APA/FREIWILLIGE FEUERWEHR BRIXEN

Schäden an Strecke

Nachdem die Rettungskräfte ihren Einsatz am Unfallort abgeschlossen haben, werde nun alles daran gesetzt, die Ursachen und den Unfallhergang zu klären. Das Mobilitätsressort sei dazu laufend in Kontakt mit den Bahngesellschaften, hieß es.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich aufgrund des unwegsamen Geländes zunächst schwierig, erklärte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Brixen. Deshalb sei nun eine provisorische Straße direkt zum Unfallort gebaut worden.

Für den regionalen Bahnverkehr wurde ein Busersatzdienst zwischen Brixen und Franzensfeste installiert. Die ÖBB richteten mit insgesamt fünf Bussen ebenfalls einen Schienenersatzverkehr ein. "Vier Busse fahren direkt von Innsbruck nach Bozen und einer macht einen Zwischenhalt am Brenner", sagte ein Sprecher der ÖBB.

Die Unglücksursache ist noch unklar.
Foto: APA/FREIWILLIGE FEUERWEHR BRIXEN

Steilstes Stück

Zu dem Unfall war es gegen 23.45 Uhr gekommen. Warum sich der Bauzug, der mit Arbeiten bei Vahrn beschäftigt war, in Bewegung gesetzt hatte, war vorerst unbekannt. Das müssten die Erhebungen der Bahngesellschaft und der Carabinieri klären.

"In diesem Bereich ist die Brennerstrecke am steilsten", erklärte der Einsatzoffizier. Dadurch nahm der Bauzug schnell Fahrt auf. Auf der Höhe des Brixner Krankenhauses prallte das Gefährt schließlich bei einer weiteren Baustelle mit voller Wucht gegen eine kleine Arbeitsmaschine und entgleiste. Dabei kam es auch zu einem Brand.

"Die Unfallstelle sieht verheerend aus", sagte der Feuerwehroffizier. "Der Bauzug hatte eine Vielzahl von Bahnschwellen und Eisenteilen geladen", fügte er hinzu. Zudem sei auch der Gleiskörper durch den entgleisten Bauzug in Mitleidenschaft gezogen worden. Eines der beiden Gleise sei bei dem Unglück jedoch "nur relativ wenig" beschädigt worden, meinte der Feuerwehrmann. Dieses könne möglicherweise am Donnerstag wieder für den Bahnverkehr freigegeben werden. Die gesamten Aufräumarbeiten werden voraussichtlich aber bis Freitagnachmittag andauern, weshalb bis dahin mit Einschränkungen im Zugverkehr zu rechnen sei. (APA, 26.4.2017)