Innsbruck – Die landeseigene Hypo Tirol Bank hat im Geschäftsjahr 2016 ihr operatives Ergebnis auf 38,3 Mio. Euro (2015: 20,2 Mio. Euro) gesteigert. "Das ist ein zufriedenstellendes Ergebnis", betonte Aufsichtsrats-Vorsitzender Wilfried Stauder am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Stauder kündigte eine Dividende in Höhe von 10 Mio. Euro an das Land an.
"Zudem sind im vergangenen Jahr einige Themen endgültig erledigt worden", meinte Stauder mit Blick auf den Heta-Vergleich und die Erfüllung der mit der EU-Kommission akkordierten Bedingungen für die Landesbank. Etwa wurde die vereinbarte Reduzierung der Bilanzsumme auf unter 8 Mrd. mit knapp 7,6 Mrd. Euro (2015: rund 7,5 Mrd. Euro) umgesetzt. Die EU-Kommission hatte 2012 einen Kapitalzuschuss durch das Land Tirol unter Auflagen genehmigt, nachdem die Bank einen hohen Wertberichtigungsbedarf bei ihrer Italien-Tochter angemeldet hatte.
"Problemhaftes Geschäft abgebaut"
Auch das Italien-Volumen sei weiter reduziert worden, so Stauder. Laut Vorstand Alexander Weiß sind südlich des Brenners noch rund 560 Mio. Euro an Krediten draußen, von ursprünglich 1,5 Mrd. Euro. Das derzeitige Volumen sei aber vorwiegend in Südtirol und daher durchaus solide, so Weiß: "Das problemhafte Geschäft haben wir weitgehend abgebaut."
Südtirol betrachte die Bank als Teil ihres Kernmarkts. Ziel sei, dass sich das Volumen dort bei rund 300 Mio. Euro einpendle. Auch die Haftungen des Landes Tirol werden 2017 von ursprünglich 11 Mrd. Euro auf 200 Mio. Euro sinken.
2016 hätte die Hypo Tirol ihre Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten – großteils bei der Österreichischen Nationalbank – um 438 Mio. Euro reduziert, betonte Hypo-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Hörtnagl. Gleichzeitig stiegen die Spareinlagen um 84 Mio., die Giroeinlagen um 509,9 Mio. Euro. Die Kernkapitalquote liege nunmehr bei 13,7 Prozent (2015: 12,2 Prozent) und die Eigenmittelquote bei 15,38 Prozent (2015: 14,3).
Reduktion im Italien-Geschäft geplant
Den Mitarbeiterstand blieb auf Vorjahresniveau. "Derzeit sind keine großen Maßnahmenpakete geplant", sagte Stauder. Lediglich im Italien-Geschäft sei noch eine Reduktion einhergehend mit der geplanten Verschlankung möglich.
Vom Tisch sein dürfte die vorübergehend lancierte Namensänderung der Landesbank. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte im Zuge der Diskussion über die Kärntner Hypo Alpe Adria eine solche nahegelegt. Mit der Erledigung des Heta-Vergleichs besteht aber "aus unserer Sicht keine Notwendigkeit mehr", erklärte der Aufsichtsratschef. (APA, 25.4.2017)