Wien – Der Vorstandschef der Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich, Heinrich Schaller, spielt bei der Neugestaltung des Raiffeisen-Bankensektors eine gewichtige Rolle – und er schließt eine Fusion des von ihm geführten Instituts mit der Raiffeisen Bank International (RBI) aus. Man werde den "Vorteil der regionalen Verankerung" und der "Eigenständigkeit" sicher nicht aufgeben, sagte Schaller bei der Präsentation der Bilanz 2016 am Montagabend in Wien.

Fusionen bei den acht RLBs erteilte er keine derart absolute Absage, da könne man aber auch "über Kooperationen sehr, sehr viel" erreichen, meint Schaller. Die Diskussion über weitere Fusionen scheidet im Sektor bekanntermaßen die Geister; erster realisierter Schritt war die Fusion des Spitzeninstituts Raiffeisen Zentralbank (RZB) mit RBI.

Gutes Investment

An ihr sind die RLBs mit 58,8 Prozent beteiligt, die RLB OÖ hält 9,5 Prozent – und Schaller viel von diesem Engagement. Die RBI sei ein "gutes Investment mit guten Aussichten", meinte er, nicht ohne Hinweis darauf, dass die dividendenlose Zeit nun vorbei sein müsse: "Die Zahlung einer Dividende ist die wesentlichste Aufgabe der RBI, für 2017 erwarte ich mir wieder eine Dividende."

Zur umstrittenen Neuorganisation der Spitzeninstitutsfunktionen, die bisher bei der RZB angesiedelt waren, gab sich der Banker zugeknöpft. Die Entscheidung sei "schwieriger als erwartet" und noch nicht getroffen. Als Entscheidungsgremium soll, wie berichtet, eine Genossenschaft gegründet werden, fix ist aber auch das noch nicht.

Die Zahlen des Bankkonzerns: Bei einer Bilanzsumme von 39,4 Milliarden Euro schloss er das Vorjahr mit einem Überschuss von 205 Millionen Euro ab, im Vorjahr waren es 304 Mio. Euro gewesen. Den Konzerngewinn vermindert haben u. a. Abwertungen von fast 70 Mio. Euro, die für die Beteiligung an der RZB und der Hypo Oberösterreich verbucht werden mussten. Die Risikovorsorgen gingen zurück. (gra, 26.4.2017)