Der Salzburger Saxofonist Fabian Rucker präsentiert sich mit seinem eigenen Quintett: "Es geht darum, das Unerwartete zuzulassen."

Foto: Koller

Wien – Da gab es schon reichlich Lob: "Eine Offenbarung", nannte das Magazin All About Jazz Fabian Rucker. Und wer den in Wien lebenden Salzburger – er ist auch Hans-Koller-Preisträger – gehört hat, wird bestätigen: Rucker ist einer der wesentlichen juvenilen Instrumentalisten, sein Spiel ist ausdrucksstark und doch voll smart durchdachter Komponenten.

Da gab und gibt es die Zusammenarbeit mit Könnern wie Thomas Gansch, Harry Sokal, Mathias Rüegg oder Bobby Previte. Bedenkenswert auch Ruckers Dauerpartnerschaften mit Philipp Nykrin und Andreas Lettner im Rahmen der zeitgemäß tönenden Formation Namby Pamby Boy. Nun aber wird Rucker erstmals einer eigenen Band vorstehen, die auf Einladung der Jeunesse im Porgy debütiert:

Neben Lettner (dr) und Nykrin (keyb) sind auch der Schweizer Bassist Andreas Waeltli sowie Gitarrist Chris Neuschmid dabei, um Ruckers stilistische Offenheit zu unterstützen.

"Mehr im Jazz- als im Rockeck"

Seine Musik siedelt Rucker weiträumig "zwischen Jazz, Folk, Rock und Hip Hop an. Von Uptempo-Swing á la Wayne Shorter oder Charles Lloyd bis hin zu rhythmisch komplexeren Kompositionen á la Greg Osby und AlasNoAxis von Drummer Jim Black", reiche das Spektrum. Zudem aber wären da "freie Improvisationen und Blues" in befruchtender Koexistenz.

"Es wird weitaus mehr improvisiert als bei Namby Pamby Boy", so Rucker weiters, womit die Musik "mehr im Jazzeck als im Rockeck steht."

Hinter alledem brennt natürlich auch immer eine Grundhaltung, dies bestreitet Rucker keinesfalls und scheut auch ein gewisses Pathos nicht: "Warum ich Musik mache? Weil ich denke, dass ich dadurch beitragen kann, die Welt zu einem besseren Ort zu machen."

Er ist "davon überzeugt, dass Musik diese Kraft in sich trägt. Die Herausforderung ist aber auch: Jedes Mal, wenn man einen Ton spielt und Musik macht, sich darauf einzustellen, nichts zu wissen und das Unerwartete zuzulassen. Und das wird in dieser Band besonders ernsthaft praktiziert. Es geht um den Moment, um Energie." (Ljubiša Tošic, 24.4.2017)