Bild nicht mehr verfügbar.

Papst Franziskus "bezog die päpstlichen Gemächer nicht und blieb im Gästehaus des Vatikan. Ebensowenig trägt er die roten Schuhe des Papstes". Da konnten die Folgen nicht ausbleiben.

Foto: AP / Alessandra Tarantino

Alles schaut in diesen Tagen in die Türkei und auf die Türken in Österreich, da bleiben die welterschütternden Veränderungen, die sich im Vatikan abspielen, im Schatten. Welch ein Segen, dass es ein Medium gibt, das uns die Schuppen von den Augen reißt und die in Rom sich anbahnende weltgeschichtliche Wende ins gleißende Licht einer wenn auch bescheidenen Öffentlichkeit zerrt.

Das populistische Barmherzigkeitsgesülze von Franziskus soll die Unvereinbarkeit seiner Änderungsanweisungen mit der katholischen Lehre überdecken, enthüllte "Zur Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe die diabolischen, in Petersdom und Umgebung gewälzten Pläne: Papst Franziskus ist dabei, die Katholische Kirche zu revolutionieren und macht dabei vor Glaubensdogmen nicht halt. Dabei bemüht er sich redlich - redlich? -, die Ankündigungen des Großmeisters einer Freimaurer-Loge umzusetzen.

Und wo Freimaurer sind, ist auch die jüdische Weltverschwörung nicht weit. Bergoglio hatte schon als Erzbischof von Buenos Aires keine Berührungsängste mit den Freimaurern. Im Gegenteil, am 12. November 2012 organisierte die jüdische Loge B'nai B'rith zusammen mit der Erzdiözese Buenos Aires eine sogenannte Gedenkliturgie, um der "sechs Millionen während der Shoah ermordeten Juden zu gedenken". Diese fand in der Kathedrale von Buenos Aires statt, an der der damalige Kardinal Bergoglio persönlich und aktiv teilnahm. Wie konnte er das nur tun?

Und damit kein Zweifel besteht: Der unabhängige Orden B'nai B'rith kann als eine Art jüdische Form der Freimaurerei bezeichnet werden - es kommt also alles zusammen, was einen österreichischen Freiheitlichen Teufelswerk wittern lässt.

Und prompt: Soweit man das nach diesen vier Jahren beurteilen kann, hat sich "Francesko" redlich bemüht, die Ankündigung des italienischen Großmeisters umzusetzen. Mehr als das. Das Antlitz der Kirche, von dem sich der Freimaurer gewünscht hatte, es möge eine neue Menschheit verkünden, ist in diesen Jahren ein anderes geworden.

Schon der päpstliche Start stand unter keinem guten Stern. Mit dem kollegialen "buona sera" wählt er Eröffnungsworte seines Pontifikats, die zwar der Tageszeit angepasst waren, wohl aber kaum dem Amt eines Stellvertreters Gottes, spricht Gott doch, wenn überhaupt noch, nur Latein.

Und so ging es weiter. Mit seiner demonstrativ zur Schau getragenen Bescheidenheit, voll Demut und Barmherzigkeit und Selbsterniedrigung versuchte er, den Eindruck einer Kirche der Armut und der Gleichheit zu erwecken. Schämen sollte er sich! Er bezog die päpstlichen Gemächer nicht und blieb im Gästehaus des Vatikan. Ebensowenig trägt er die roten Schuhe des Papstes. Da konnten die Folgen nicht ausbleiben.

Bergoglio ist dabei, das Amt des Papstes völlig zu entmystifizieren. Er wurde durch sein zur Schau getragenes Gehabe nun auf die Ebene eines nach populistischer Anerkennung ringenden Klerikers in weißer Soutane reduziert. Und von Populismus versteht man etwas in der Redaktion von "Zur Zeit".

All das musste Auswirkungen auch auf die Kirche in Österreich haben. An den Universitäten wird eine Art Zweitreligion gelehrt: So hat etwa die Theologische Fakultät in Graz als Motto die feministische "Theologie" gewählt. Selbst in Proseminaren ist die geistige Verkrüppelung der Theologiestudenten durch feministisches Geschwätz Pflicht, die Genderideologie hat längst Einzug gehalten.

Und nur einer wacht noch, im Bund mit "Zur Zeit". Wie schrieb erst kürzlich Weihbischof Laun so richtig: Die "Lüge des Teufels" steckt hinter der Genderideologie, die selbst Franziskus verurteilt hat. Doch das hält den eitlen, in Designersakkos gehüllten Wiener Dompfarrer Faber nicht davon ab.

Von Kardinal Schönborn gar nicht zu reden. In einer Art vorauseilendem Gehorsam wollte er die "Öffnung" der Kirche in seinem Einflussbereich noch radikaler vorantreiben. Im Pfarrblatt der Dompfarre St. Stephan ließ er die Wiener Theologin (!) Regina Pollak verkünden: "... dass der allmächtige Gott zu Weihnachen in Form eines Kindes zur Welt gekommen ist, entstammt heidnisch-hellenistischen Vorstellungen von Theophanien."

Na so was! Aber Obacht! Dieser Schritt der Wiener Dompfarre kann aber wohl auch ein vatikanischer Luftballon sein, um auszuloten, wie weit und in welchem Tempo die Abwrackung der katholischen Lehre weiter vorangetrieben werden kann. Und da jammern alle über die Abwrackung der Demokratie in der Türkei! (Günter Traxler, 23.4.2017)