Madrid/Wien – Der ukrainische Oligarch Dmitri Firtasch wird wohl nicht so bald an Spanien übergeben werden. Die spanische Justiz hat nämlich offenbar Probleme, die Verdachtslage gegenüber dem Straflandesgericht Wien zu begründen, wie der "Kurier" (Freitagsausgabe) berichtet. Ein Wiener Ersuchen um zusätzliche Erläuterungen sei bisher unbeantwortet geblieben.

Sie befürchte, "dass die Beantwortung durch die spanischen Kollegen etwas länger dauern wird", sagte Gerichtssprecherin Christina Salzborn der Zeitung. Im spanischen Verfahren wird dem Ukrainer vorgeworfen, Teil einer kriminellen Organisation gewesen zu sein und Geldwäsche betrieben zu haben. Unmittelbar nach dem Beschluss des Oberlandesgerichts Wien zur Auslieferung Firtaschs an die USA war am 21. Februar bekanntgeworden, dass der Unternehmer auch von Spanien per Europäischem Haftbefehl gesucht wird.

Zwischenzeitig in Haft genommen, kann der im März 2014 wegen des US-Auslieferungsantrags in Wien gestrandete Oligarch den Ausgang des juristischen Tauziehens um seine Person mittlerweile wieder auf freiem Fuß abwarten. Aufgrund des spanischen Haftbefehls wurde in Wien auch ein ukrainisch-syrischer Freund von Firtasch verhaftet. Er kam später unter der Auflage frei, sich bis 20. April den spanischen Behörden zu stellen. Verteidiger Klaus Ainedter sagte dem "Kurier", dass sich sein Mandant stellen werde und auch schon ein "Flug gebucht" worden sei. (APA, 20.4.2017)