Rom/Mailand – Die italienische TV-Gesellschaft Mediaset im Besitz von Ex-Premier Silvio Berlusconi hat das Jahr 2016 mit Verlusten von 294,5 Mio. Euro abgeschlossen. Das ist das schlechteste Resultat in der Geschichte des Konzern. 2015 hatte das an der Mailänder Börse notierte Unternehmen noch einen Gewinn von vier Millionen Euro gemeldet.

Mediasets Umsatz betrug 2016 3,667 Mrd. Euro. Das sind 142,2 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Der hohe Verlust wird unter anderem dem gescheiterten Verkauf des Mediaset gehörenden Pay-TV-Senders Premium an Vivendi zugeschrieben. Die negativen Auswirkungen von Vivendis Vertragsbruch bezifferte Mediaset auf 341,3 Mio. Euro.

Eigentlich wollten Mediaset und Vivendi eine gemeinsame Plattform zum weltweiten Vertrieb von TV-Inhalten schaffen. Italienische Medien hatten von einem "europäischen Netflix" gesprochen. Doch der Deal scheiterte. Nun will Vivendi stattdessen maßgeblichen Einfluss bei Mediaset erlangen und stockte seinen Anteil am TV-Konzern auf 30 Prozent auf. Die Berlusconi-Familie sieht dies als "feindliches" Manöver.

Vivendi muss jetzt jedoch auf Geheiß einer italienischen Aufsichtsbehörde seine Beteiligung an der Telecom Italia oder der Mediengruppe Mediaset reduzieren. Dafür hätten die Franzosen ein Jahr Zeit, teilte die italienische Kommunikationsbehörde AGCOM am Dienstag mit. Vivendi müsse sich an die kartellrechtlichen Vorschriften halten. (APA, 20.4.2017)