Verteidigungsminister Padrino López, Präsiodent Maduro, First Lady Cilia Flores (von rechts) am Montag in Caracas.

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Caracas – Vor der geplanten Großdemonstration der Opposition in Venezuela hat das Militär des lateinamerikanischen Landes seine Treue zu Präsident Nicolas Maduro bekundet. Die Armee bestätige ihre "bedingungslose Loyalität gegenüber dem Präsidenten", sagte Verteidigungsminister und Militärchef Vladimir Padrino López am Montag bei einer Versammlung der regierungstreuen zivilen Miliz in Caracas.

Tausende Mitglieder der Miliz nahmen an der Kundgebung vor dem Präsidentenpalast teil. Maduro dankte der Armee und der zivilen Miliz für ihre Unterstützung. "Loyalität wird mit Loyalität bezahlt", sagte er. Das Militär ist eine wichtige Stütze des Präsidenten, elf der 32 Ministerien in Venezuela werden von aktuellen oder ehemaligen Armeeangehörigen geleitet. Die Opposition hat bisher vergeblich versucht, die Streitkräfte auf ihre Seite zu ziehen.

Massenprotest am Mittwoch

Die konservative Opposition, die dem Sozialisten Maduro die Verantwortung für die schwere Wirtschaftskrise gibt, geht seit Tagen gegen den Präsidenten auf die Straße. Für Mittwoch planen die Regierungsgegner Massenproteste. Maduros Unterstützer haben zu Gegendemonstrationen aufgerufen.

Maduro kündigte am Sonntagabend (Ortszeit) die Stationierung von Soldaten im ganzen Land an. "Mit dem ersten Hahnenschrei" Montagfrüh würden die Soldaten in den Straßen aufmarschieren und "Es lebe die bolivarische Revolution" singen, kündigte er im Fernsehen an. Seine Gegner bezeichnete er als "Verräter".

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Am Montagmorgen waren in Caracas keine Soldaten auf Patrouille zu sehen. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder von Armee-Einheiten, die vor den Augen des Verteidigungsministers in den Straßen der Hauptstadt marschierten.

Bei den Protesten der vergangenen Tage in Caracas und anderen Städten hat es immer wieder Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Fünf Menschen wurden getötet, darunter ein 13-jähriger Bub. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt. (red, APA, AFP, 17.4.23017)