München – Der deutsche Top-Manager Klaus Kleinfeld ist unter wachsendem Aktionärsdruck als Vorstandschef des US-Metallkonzerns Arconic zurückgetreten. Die Entscheidung sei im gegenseitigen Einverständnis getroffen worden, teilte das im November vom US-Aluminiumriesen Alcoa abgespaltene Unternehmen am Montag mit. Zum Verhängnis wurde dem Ex-Siemens-Chef ein Konflikt mit Investoren.

Arconic ernannte Vorstand David P. Hess übergangsweise als Nachfolger. Der Konzern dankte Kleinfeld für seinen Einsatz und seine Dienste als Vorstandsvorsitzender von Arconic und zuvor von Alcoa. Der Ex-Siemens-Chef hatte den Spitzenjob bei dem US-Konzern 2008 nach seinem Ausscheiden beim deutschen Industrieschwergewicht übernommen.

Kleinfeld war ins Visier einflussreicher Großaktionäre um die New Yorker Finanzfirma Elliott Management geraten, die schon länger seine Absetzung forderte. Hedgefonds aus dem Elliott-Imperium des milliardenschweren US-Investors Paul Singer, die nach eigenen Angaben mehr als zehn Prozent an Arconic halten, wollten die restlichen Aktionäre zur Revolte gegen die Konzernführung bewegen.

Die wegen ihrer aggressiven Einmischung in Management-Belange bei Konzernchefs gefürchteten Elliott-Fonds hatten vor allem die Entwicklung des Aktienkurses und die Ausgabenpolitik unter Kleinfeld kritisiert. Am Ende stolperte der Arconic-Chef offenbar über einen Brief, den er ohne Absprache mit dem Verwaltungsrat an seine Gegner aus dem Elliott-Lager schrieb. Dieser Schritt sei "unautorisiert" gewesen und habe "schlechtes Urteilsvermögen" gezeigt, heißt es in der Arconic-Mitteilung. (APA, 17.4.2017)